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Zu gut um echt zu sein – Kann man gefälschte Arzneimittel überhaupt erkennen?

Branchen News vom 24.11.2015

Mit gefälschten Medikamenten lässt sich viel Geld machen. Diese und weitere Themen disktuierten am 18.-19. November Experten der Pharmabranche am IIR Kongress pharmaKON 2015 in Wien.

Wien (OTS) – Mit gefälschten Medikamenten lässt sich viel Geld machen. Die Gewinnspannen sind höher als bei Falschgeld oder Drogen und das bei vergleichsweise milden Strafen, wenn man denn erwischt wird. Deshalb setzen internationale Fälscherorganisationen zunehmend auf nachgemachte Medikamente.

Dabei wird nicht immer die Substanz selbst gefälscht, sondern manchmal nur die Verpackung, um gestohlene oder illegal erworbene (etwa abgelaufene) Arzneimittel neu in Verkehr zu bringen. Die meisten Fälschungen sind so professionell gemacht, dass sie kaum erkennbar sind.

Wie gelangen gefälschte Arzneimittel in die legale Distributionskette?

Aufgedeckte Fälle in den letzten Jahren in ganz Europa haben gezeigt, dass der Kampf gegen Medikamentenfälschungen auf europäischer Ebene geschlagen werden muss. Deshalb hat die EU eine neue Richtlinie zur Fälschungssicherheit vorgelegt, die bis 2019 umgesetzt werden muss. Jede Medikamentenpackung muss dann jederzeit nachverfolgbar sein, was die Sicherheit erhöhen soll.

Auf dem IIR Kongress pharmaKON vom 18.–19. November 2015 diskutierten in Wien österreichische und internationale Experten, was von der Richtlinie zu erwarten ist und welchen Aufwand die Umsetzung für die Pharmaunternehmen und Transporteure bedeutet. „Man muss seine Distributionskette genau kennen“, meint Markus Thiel vom Pharmaunternehmen Roche. Auch die Apotheken prüfen jede Packung, erklärt Max Wellan, Präsident der Österreichischen Apothekerkammer.

Illegaler Medikamentenhandel im Internet ist das Problem

Alle Experten sind sich allerdings einig, dass die wahren Probleme bei Fälschungen nicht im Bereich der legalen Arzneimittelversorgung liegen. „Wir investieren sehr viel Geld, um einen hellen Bereich noch heller zu machen.“ Die größte Gefahr lauert im illegalen Handel mit Medikamenten, sei es im Internet oder auf anderen Umschlagplätzen. Auch dafür gibt es konkrete Vorschläge: Konfiszierte Gelder aus Ermittlungserfolgen sollen zweckgebunden für den Kampf gegen Arzneimittelfälschungen verwendet werden.

Das war die pharmaKON 2015

Im Rahmen der pharmaKON, dem österreichischen Pharmakongress und Branchentreff rund um nationale und internationale gesundheitspolitische Entwicklungen, trafen sich auch diesjährig vom 18.–19. November 2015 Experten und Branchenvertreter der Pharmaunternehmen. Mit drei Veranstaltungen unter einem Dach referierte und diskutierte man zwei Tage lang über Aktuelles aus den Bereichen Transport, Logistik, Erstattung, Market Access, Key Account und Arzneimittelfälschung.

Details und Rückblick zur Veranstaltung unter www.iir.at/pharmakon-rb

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