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Apotheken-Umsätze 2023 zeigen: Österreicher/innen beginnen bei Gesundheit zu sparen

Branchen News vom 23.01.2024

Wien (OTS) – Die kumulierten Verkaufszahlen der größten Apothekengruppe Österreichs (111 Apotheken in allen Bundesländern) für das Gesamtjahr 2023 liegen vor.

Auf den ersten Blick fällt auf, dass die Umsatz-Zuwächse mit 5,4 % deutlich unter der offiziellen Inflationsrate von 7,8 % liegen. Martin R. Geisler, Generalsekretär der ApoLife Apothekengruppe, erklärt dazu: „Wir können aus dieser schwächeren Entwicklung leider nicht schließen, dass die Bevölkerung gesünder wurde und nun weniger Medikamente braucht. Der Eindruck unserer Apothekerinnen und Apotheker ist, dass viele Menschen sich für ihre Gesundheit nur mehr das Allernötigste leisten können – und immer mehr Menschen nicht einmal das. Viele persönliche Gespräche bestätigen diesen alarmierenden Befund.“

Vor dem Hintergrund der Inflation, einer deutlich wachsenden Bevölkerung und des Bedarfs etwa in Sachen Erkältungen wäre eigentlich mit einem wesentlich stärkeren Umsatzwachstum zu rechnen gewesen.

Der Blick auf die Verkaufszahlen der einzelnen Indikationen bestätigt diesen Trend. Gerade bei den traditionell besonders stark nachgefragten Produkten wie Husten- und Erkältungsmitteln, Schmerzmitteln oder Produkten für den Verdauungstrakt liegen die Umsatz-Zuwächse jeweils um 2 bis 4 Prozentpunkte unter der Teuerung. Lediglich die Mittel gegen Reisekrankheiten boomen mit einem Plus von 18 % weiterhin sehr stark, was die anhaltende Reiselust im Lande unterstreicht.

Martin R. Geisler resümiert: „Das Delta zwischen Inflation und Apotheken-Umsatzplus klingt vielleicht nicht dramatisch. Es bedeutet aber eine radikale Trendwende, da wir erstmals eine so deutliche Entkoppelung zwischen beiden Faktoren sehen. Sollte dieser Trend 2024 anhalten oder sich gar verstärken, wäre dies mit Sicherheit ein Alarmzeichen für unser Gesundheitssystem, das sich ja als solidarisch und unabhängig vom Einkommen definiert.“

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