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Wiener Apotheken: Allergie-Risiko-Check voller Erfolg

Branchen News vom 29.08.2013

Aktion zur Früherkennung von Asthma mit 2300 Teilnehmern

Wien (OTS) – Im Rahmen eines kostenlosen Allergie-Risiko-Checks ließen 2.300 Wienerinnen und Wiener ihr persönliches Asthma/Allergie-Risiko in einer Apotheke testen. Die Aktion diente zur Früherkennung von Asthma und wurde von den Apotheken in Kooperation mit der Österreichischen Lungenunion im April und Mai durchgeführt. Die Ergebnisse sind beindruckend!

Allergien werden oft viel zu spät ernst genommen. „Von den ersten Symptomen bis zu einer validen Diagnose braucht es im Regelfall zwischen sechs und neun Jahre“, attestiert Otto Spranger, Sprecher der Österreichischen Lungenunion. Früherkennung ist daher oberstes Gebot, um den Leidensweg der Patienten abzukürzen. Aus diesem Grund haben die Wiener Apothekerinnen und Apotheker zwei Monate lang alle Patienten, die mit allergischen Symptomen in die Apotheke kommen, freiwillig und kostenlos einem Allergie-Risiko-Check unterzogen. „Dabei wurde deutlich, dass den Apotheken ein sehr großer Stellenwert in der Früherkennung und Zuführung zur richtigen Diagnose zukommt“, so Spranger. Wird die lange Leidensdauer vor Diagnoseerstellung verkürzt, dann können auch Folgeschäden verhindert werden.

Die Auswertung der Testbögen brachte folgendes ans Licht:

  • 2.300 Wienerinnen und Wienern haben den Allergie-Risiko-Check in Anspruch genommen, davon 62 Prozent Frauen.
  • 64,7 Prozent haben in den letzten drei Jahren keinen Allergietest gemacht.
  • 76 Prozent aller Teilnehmer hatten ein moderates bis schweres Allergie-Risiko, bei lediglich 24 Prozent gab es Entwarnung.
  • Von jenen Personen ohne Allergietest klagten 57 Prozent über Krankheitssymptome. Beim Auftreten von deutlichen Allergiebeschwerden wurden die Kunden an einen Arzt verwiesen.

 

„Zwei Drittel der Patienten, die noch keinen Allergietest gemacht hatten, zeigten deutliche allergische Symptome. Erst durch die Beratung in der Apotheke wurden Sie auf eine mögliche allergische Erkrankung aufmerksam gemacht. Die Aktion zeigt somit deutlich, dass die Apotheken einen wichtigen Stellenwert bei der Früherkennung von Krankheiten einnehmen“, erklären die Präsidenten der Wiener Apothekerkammer Mag.pharm. Andrea Vlasek und Mag.pharm. Viktor Hafner. Dieses Projekt zeigt eindrücklich, dass die Apotheke in Sachen Früherkennung den „best point of service“ darstellt.

Bereits heute leiden 25 bis 30 Prozent aller Österreicher an einer Allergie. International geht man davon aus, dass bis 2030 jeder zweite Europäer an einer Allergie erkranken wird.  Dr. Antje Fink-Wagner von der European Federation of Allergy and Airways Diseases Patients Associations dazu: „Die Ergebnisse der Wiener Apotheken sind derart spannend, dass sie beim World Allergy Congress diskutiert wurden. Wir Experten sind einhellig der Meinung, dass diese Aktion europaweit vorbildhaft war“.

Allergien meist unzureichend behandelt

Die 113 Millionen Allergiker in Europa kennen das Problem. Die Pollen beginnen zu fliegen und die Nase läuft, die Augen jucken und es kommt zu Niesanfällen. Was relativ harmlos klingt, ist aber ganz und gar nicht zu unterschätzen. Zum einen beeinträchtigt eine Allergie die Lebensqualität und den Alltag der Betroffenen sehr stark – sei es im Beruf oder in der Schule, beim Sport oder sonstigen Freizeitaktivitäten. Zum anderen ist eine allergische Rhinitis (allergischer Schnupfen) ein Risikofaktor für die spätere Entstehung von Asthma. Dennoch wird eine Allergie häufig ignoriert und nicht adäquat behandelt. Mehr noch: Bei schätzungsweise 45% der Patienten wird keine Diagnose erstellt.

Die Rolle der Apotheke

Die Apotheke ist häufig der erste Ansprechpartner bei allergischen Erkrankungen. Viele Patienten erkennen ihre Erkrankung nicht oder möchten die Beschwerden mittels Selbstmedikation behandeln. Die Apothekerinnen und Apotheker in Wien beraten ihre Kunden, helfen bei der Erkennung allergischer Symptome, führen sie einer frühzeitigen ärztlichen Diagnose zu und kümmern sich um die Linderung der Beschwerden.