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Welttag der Apotheken: Arzneimittelversorgung in Österreich sichern!

Branchen News vom 07.06.2023

Zum Welttag der Apotheken am 7. Juni fordert der gemeinnützige Verein PRAEVENIRE die Sicherung der Arzneimittelversorgung durch Standortpolitik, Krisenlager und Sonderimporte.

  • Wir fordern schon seit vielen Jahren eine raschere Abwicklung des Imports von in Europa zugelassenen Arzneimitteln und Maßnahmen zur Ansiedelung von Herstellern in Österreich. Außerdem müssen die Informationsketten zwischen den Behörden, Herstellern wie Importeuren und den Apotheken viel enger werden.
    PRAEVENIRE Präsident Dr. Hans Jörg Schelling
  • Um Versorgungssicherheit zu gewährleisten, sind Apotheken ständig im Einsatz bei wichtigen Aufgaben wie dem strategischen Einkauf, der klinischen Pharmazie, der patientenindividuellen Herstellung von Arzneien und nicht zuletzt der Logistik.
    PRAEVENIRE Vorstandsmitglied Mag. pharm. Gunda Gittler, MBA, aHPh

Wien (OTS) – PRAEVENIRE Vorstandsmitglied Mag. pharm. Gunda Gittler, MBA, aHPh, Leiterin der Anstaltsapotheke und öffentlichen Apotheke am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Linz, bezieht mit deutlichen Worten Stellung. Sie warnte bereits 2018, lange vor der Pandemie, vor den aktuellen Versorgungsproblemen bei Arzneimitteln. „Der Welttag der Apotheken ist ein Anlass, die systemrelevante Rolle der Pharmazeut:innen und der Apotheken in der Arzneimittelversorgung ins Licht zu rücken“, so Gittler. „In enger Zusammenarbeit mit der Ärzteschaft, der Pharmabranche und den Behörden schaffen und behalten wir einen Überblick zu den Lieferketten und den lieferbaren Arzneimitteln in Österreich, was ungemein wichtig für die Versorgung der Bevölkerung ist. Selbst unter den erschwerten Bedingungen der Pandemie ist es uns gelungen, die Versorgung aufrechtzuerhalten, und springen bei Lieferproblemen durch magistrale Zubereitungen in die Bresche.“

PRAEVENIRE Präsident Dr. Hans Jörg Schelling ergänzt: „Der gemeinnützige Verein PRAEVENIRE nutzt ein breites und unabhängiges Netzwerk an Expertinnen und Experten im Gesundheitswesen, um Probleme nicht nur zu erkennen, sondern Handlungsempfehlungen und praktische Lösungen zu entwickeln. Wir fordern schon seit vielen Jahren eine raschere Abwicklung des Imports von in Europa zugelassenen Arzneimitteln und Maßnahmen zur Ansiedelung von Herstellern in Österreich. Außerdem müssen die Informationsketten zwischen den Behörden, Herstellern wie Importeuren und den Apotheken viel enger werden.

PRAEVENIRE Forderungen an die Politik:

  • Österreich braucht eine Erweiterung der gesetzlichen Lagerverpflichtungen für Krankenhausapotheken, Großhandel und Produzenten.
  • Österreich braucht zur Attraktivierung des Standortes für Pharmazie- und Medizinprodukteherstellung neben entsprechenden Rahmenbedingungen vor allem eine nationale Zulassungsstelle, eine sogenannte benannte Stelle.
  • Als Beispiel für nationale Standortpolitik kann die Penicillin-Produktion in Tirol genannt werden, wo die Standortentscheidung durch Zuschüsse von Bund und Land gestützt wurde. Entscheidungen wie diese können eine Signalwirkung für gesamt Österreich haben.
  • Um die Arzneimittelversorgung zu sichern, sollten Pharmaunternehmen über zumindest zwei unabhängige Wirkstofflieferanten verfügen.
  • Mittelfristig ist der Aufbau eines nationalen Bestands- und Verfügbarkeitsregisters über alle Vertriebskanäle sinnvoll.
  • Der kurzfristige Import sogenannter „Unlicensed Medicines“ (ULM) muss rascher abwickelbar sein. Darunter versteht man erprobte, wirkstoffgleiche Arzneispezialitäten, denen eine Vertriebslizenz in Österreich fehlt, die aber in Europa zugelassen sind.
  • Mit dem flächendeckenden Netzwerk an Krankenhausapotheken sowie den 1.415 öffentlichen Apotheken Österreichs gelingt es in neun von zehn Fällen, eine Lösung zu finden. Es gilt, die Kompetenzen der Akteure zu stärken und im Sinne der Patient:innen zu agieren. Im Mittelpunkt müssen die Interessen der Patient:innen mit einem niederschwelligen Zugang zu Arzneimitteln und Impfungen stehen!

„Zu den täglichen Leistungen der Apotheken gehören viele wichtige Aufgaben im Hintergrund“, erklärt Gunda Gittler. „Wir tragen auch Verantwortung für eine kontinuierliche Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit in enger Kooperation mit Ärzt:innen, Pflege und allen anderen an der Behandlung von Patient:innen beteiligten Berufsgruppen, die wir miteinander vernetzen. Um Versorgungssicherheit zu gewährleisten, sind Apotheken ständig im Einsatz bei wichtigen Aufgaben wie dem strategischen Einkauf, der klinischen Pharmazie, der patientenindividuellen Herstellung von Arzneien und nicht zuletzt der Logistik.

Erfahren Sie mehr bei den kommenden PRAEVENIRE Veranstaltungen:

10. PRAEVENIRE Gesundheitsgespräche Alpbach 2023

06. bis 10. Juli 2023

Hotel Böglerhof
Alpbach 166, 6236 Alpbach, Österreich

Web: gesundheitsgespraeche.co.at

3. PRAEVENIRE Gipfelgespräch „KINDER- UND JUGENDGESUNDHEIT 2030“
im Rahmen der Leadership-Kampagne des Fördervereins „Kinder- und Jugendlichenrehabilitation in Österreich“
Mittwoch, 28. Juni 2023 | 08.30–17.00 Uhr
Parkhotel Hirschwang, Trautenbergstraße 1, 2651 Reichenau an der Rax

Web: praevenire.at/kindergesundheit/

Rückfragen & Kontakt:

PRAEVENIRE – Gesellschaft zur Optimierung der solidarischen Gesundheitsversorgung
Mag. Dora Skamperls
Senior PR-Consultant
+43/664 3540437
d.skamperls@welldone.at
https://praevenire.at/
Lazarettgasse 19/OG 4, 1090 Wien