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Primary Health Care: Apotheke als integraler Bestandteil

Branchen News vom 18.09.2015

Linz (OTS) – Der Druck seitens der Gesundheitspolitik, die hausärztliche Leistung künftig durch Primary Health Care-Zentren zu erweitern, nimmt laufend zu. Das lässt viele Diskussionen aufkommen. Dazu gehört etwa die Angst, dass Patienten künftig weite Strecken zurücklegen müssen, um überhaupt in ein entsprechendes Zentrum zu gelangen. Das ist nur einer von vielen Ansatzpunkten, wo die heimische Apothekerschaft mit einem flächendeckenden Netzwerk einen veritablen Beitrag zur wohnortnahen pharmazeutischen Versorgung und Gesundheitsbetreuung der Bevölkerung leisten kann. Diese soll daher, geht es nach der Apothekerkammer Oberösterreich, eine Schlüsselposition im Rahmen des neuen Versorgungsmodells einnehmen.

Die Gesundheitsreform fordert die Optimierung des Versorgungsprozesses beim Patienten durch multiprofessionelle Zusammenarbeit der Gesundheitsberufe und sieht eine Primärversorgung für die Bevölkerung vor. Oberösterreichs Apotheken können dabei folgendes leisten: „Wir wollen, unserer Qualifikation entsprechend, unsere Kompetenzen in PHC einbringen. Unterstützung bei Früherkennung sowie Screening und Betreuung der Patienten bei chronischen Erkrankungen gehört in diesem Rahmen ebenso dazu, wie die Begleitung von Disease Management Programmen, Medikationsmanagement, Patientenmotivation und die Schulung der Eigenverantwortung. Allein in Oberösterreich sind 198 Apotheken zur flächendeckenden Versorgung der Menschen verteilt. Mehr als 90 Prozent der Bevölkerung erreicht die Nächstgelegene in weniger als 10 Minuten. Unsere Mitarbeiter verfügen über eine höchstwertige Ausbildung und genießen ein hohes Maß an Vertrauen. In der heutigen Apothekerschaft gibt es ein breites Spektrum von Dienstleistungsangeboten. Apotheken sind damit unverzichtbare Institutionen, die täglich mit den Anliegen von gesunden Menschen, akut Kranken und chronisch Kranken befasst sind. Zudem sind Pharmazeuten ausgewiesene Arzneimittelexperten und die Einzigen, die im Rahmen ihres Studiums umfassend Medikamentenkunde und Arzneimittelherstellung erlernt haben. Das alles macht sie ganz klar zu entscheidenden Wegweisern im österreichischen Gesundheitssystem. Wer im Rahmen eines dynamischen Veränderungsprozesses mitgestalten möchte, benötigt verlässliche Kommunikationsschnittstellen, mit denen die Menschen entsprechend erreicht und die gewünschten Ziele nachhaltig verfolgt werden können. Wir Apotheker haben einen ausgeprägten Innovationsgeist – so tragen wir Veränderung nicht nur mit, sondern setzen immer wieder eigene Initiativen um die Versorgung im Sinne des Patienten nachhaltig zu verbessern.“, erklärt Mag. pharm. Dr. Ulrike Mursch-Edlmayr, Präsidentin der Apothekerkammer Oberösterreich.

Aktionstag Gesundheit OÖ am 23. September 2015

Eine weitere Initiative ist der Aktionstag Gesundheit OÖ, der heuer am 23. September im ORF-Zentrum in Linz stattfindet. Er ist eine Kooperation der Apothekerkammer Oberösterreich mit AM Plus, dem Land OÖ und dem ORF OÖ und findet heuer bereits zum 4. Mal statt. Zielsetzung ist, allen Interessierten bei freiem Eintritt die Möglichkeit zu bieten, sich umfassend zu den Themen Herz-Kreislauf, Diabetes, Impfen, Vorsorge, etc. sowie zu therapiebegleitenden Maßnahmen in Österreich – und im speziellen in Oberösterreich -umfangreich zu informieren. Interessierte, Betroffene sowie deren Angehörige werden mit detaillierten Informationen zu einem besseren Verständnis und zum Umgang mit Diabetes mellitus sowie mit den einhergehenden Krankheiten unterstützt. Darüber hinaus wird ein Überblick zu chronischen Erkrankungen, hier sind in Österreich geschätzte 600.000 Menschen betroffen, und präventiven Impfmaßnahmen für Senioren geboten. Zudem können die Besucher vor Ort zahlreiche Gesundheitswerte kostenlos und unkompliziert messen lassen und sich Tipps rund um Diagnostik und neue Therapieformen zu chronischen Erkrankungen holen. Auch zahlreiche Expertengespräche wird es im Rahmen des Gesundheitstages Oberösterreich geben, bei dem sich prominente Vertreter aus Politik und Gesundheitswesen den Fragen von ORF Moderator Gernot Hörmann und aus dem Publikum stellen. Das Besondere daran: Vertreter aus Primärversorgung (Hausarzt und Apotheker), Fachärzte und Spitalsärzte stehen gemeinsam Rede und Antwort auf Augenhöhe mit und für jeden Oberösterreicher.

Zahlreiche Initiativen der Apotheker

Vor diesem Hintergrund engagiert sich die oberösterreichische Apothekerschaft im Rahmen zahlreicher Initiativen rund um die Gesundheit der Bevölkerung für ihre Patienten. „Im Frühling hatten wir mit den Vorsorgetagen einen Schwerpunkt im Bereich Diabetes, mit dem wir den FINDRISK-Fragebogen zur Abklärung der Zugehörigkeit einer Diabetes-Risikogruppe in den Mittelpunkt stellten. An Hand der Beantwortung weniger Fragen können wir rasch abklären, ob die Zugehörigkeit einer solchen Risikogruppe gegeben ist. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass 37 % der Apothekenbesucher in Oberösterreich zum Zeitpunkt des Aktionsschwerpunktes einen Risikopunktescore von über 12 aufwiesen. Diese wurden umgehend zur diagnostischen Abklärung an einen Arzt verwiesen“, erklärt Mag. Monika Aichberger, Vizepräsidentin der Apothekerkammer Oberösterreich.

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