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KONSUMENT: Rezeptfreie Schmerzmittel – Risiko Überdosis

Branchen News vom 01.08.2012

Rezeptfrei erhältliche Schmerzmittel aus der Apotheke werden oft bedenkenlos eingenommen – ungefährlich sind sie nicht

Wien (OTS/VKI) – Bei Zahnschmerzen oder Kopfweh greifen wir gerne einmal zum rezeptfreien (OTC) Schmerzmittel aus der Apotheke. Nicht umsonst zählen Aspirin, Mexalen, Paracetamol & Co in Österreich zu den am meisten verkauften OTC-Medikamenten. Doch schon eine relativ geringe Überdosierung kann massive gesundheitliche Probleme zur Folge haben. Etwa im Falle von Paracetamol: Wird die Höchstdosis überschritten (bei einem Erwachsenen vier 500mg-Tabletten) bzw. werden die Tabletten zu rasch hintereinander geschluckt, drohen massive Leberschäden bis hin zum kompletten Versagen des Organs. Auch der stark nachgefragte Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS), der sich etwa in Aspirin findet, oder Ibuprofen haben ihre Risiken: Es drohen Nebenwirkungen wie Magenblutungen, Blutgerinnungsstörungen und Nierenschäden. Eine Liste der Eignung von 43 Schmerzmitteln ist auf www.konsument.at zu finden.

Kombinationspräparate wenig geeignet

Kombinationspräparate mit zwei oder mehr schmerzstillenden Wirkstoffen haben gegenüber Monopräparaten keinen zusätzlichen Nutzen bezüglich ihrer therapeutischen Wirksamkeit. Dagegen können sich unerwünschte Wirkungen addieren, beispielsweise die blutungsfördernde Wirkung von Acetylsalicylsäure und die leberschädigende Wirkung von Paracetamol. Beim Auftreten von Unverträglichkeiten lässt sich nicht ausmachen, welche der eingenommenen Substanzen verantwortlich ist. Kombinationspräparate enthalten zudem häufig zusätzliche Substanzen wie etwa Vitamin C. Dieses besitzt allerdings keine schmerz-stillenden oder fiebersenkenden Effekte, wissenschaftliche Belege, dass Vitamin C die Dauer einer Erkältung verkürzt, fehlen. Vitamin C ist daher – als Zusatzstoff in schmerzstillenden Präparaten – überflüssig.

Nicht zur längerfristigen Einnahme geeignet

„Die Selbstmedikation mit Schmerzmitteln sollte keinesfalls länger als drei Tage hintereinander und nicht häufiger als an zehn Tagen im Monat erfolgen“, rät KONSUMENT-Gesundheitsredakteur Bernhard Matuschak. „Andernfalls besteht die Gefahr, dass es zu einem Dauerschmerzzustand kommt, der sich meist in Form von Kopfschmerzen äußerst, und durch die eingenommenen Schmerzmittel selbst verursacht wird.“

Weitere Details zum Test und mehr zum Thema gibt es auf www.konsument.at.