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Informationskampagne 2014 „Experten raten zur FSME-Impfung“

Branchen News vom 19.03.2014

Mittwoch, 19. März 2014, 09:30 Uhr im ocean’sky, Haus des Meeres 1060 Wien, Fritz-Grünbaum-Platz 1

Wien (OTS) – Das Department für Virologie der MedUni Wien meldet für 2013 in Österreich wieder fast doppelt so viele Fälle wie 2012. Konkret 98 im Vergleich zu 52. Diese Schwankungen sind normal und zeigen sich auch im zeitlichen Verlauf der letzten Jahre.

Das FSME-Virus ist in Österreich im gesamten Bundesgebiet endemisch verbreitet, wobei hier eine Verschiebung nach Westen zu beobachten ist. Spitzenreiter bei den Erkrankungen ist OÖ mit 32 Hospitalisierungen, gefolgt von Tirol mit 26 FSME-Erkrankungen. In 16 Fällen waren die Betroffenen unter 15 Jahre alt(1).

Wie eine Umfrage der GfK Austria aus dem Vorjahr zeigt, wurden ca. 9 Millionen Zeckenstiche in Österreich von den Betroffenen bemerkt(2). (Mehrfachnennungen möglich). Andererseits bleiben, so Univ.-Prof. Dr. Franz X. Heinz, bis zu 50 Prozent aller Zeckenstiche unbemerkt(1). Die Infektionsrate der Zecken mit dem FSME-Virus variiert, laut geltender Lehrmeinung, zwischen 0,1 bis 20 Prozent(3) und kann lokal bzw. regional sehr unterschiedlich sein. Nicht jeder Zeckenstich führt zwangsläufig zu einer Infektion bzw. einem schweren Krankheitsverlauf. Von den Menschen, die von einer FSME-infizierten Zecke gestochen werden, erkrankt etwa jeder Dritte.

„Mittlerweile liegt die Rate der korrekt geimpften Personen in Österreich jedoch nur mehr bei 54 (!) Prozent“, warnt Dr. Rudolf Schmitzberger, Impfreferent der Österreichischen Ärztekammer. „Und mehr als eine Million Österreicher sind überhaupt nicht geimpft(2). Auch bei den Kindern ist der Rückgang dramatisch. In der Altersgruppe bis 15 Jahre sind nur mehr 56 Prozent korrekt geimpft und damit gegen FSME-Schäden geschützt“, so Dr. Schmitzberger.

Dabei sind, neben älteren Personen, besonders Kinder gefährdet. Das bestätigt unter anderem auch eine Studie in süddeutschen Kindergärten, bei denen Kinder in Zeitraum von bis zu einem Jahr beobachtet wurden. Dabei zeigte sich, dass bei 27 Prozent der Kinder in konventionellen Kindergärten und bei 73 Prozent der Kinder aus Waldkindergärten mindestens ein Zeckenstich – innerhalb eines Jahres – registriert wurde(4).

„Zecken haben kaum natürliche Feinde“, weiß der Stv. Leiter des Institutes für Parasitologie an der Veterinärmedizinischen Universität Wien, Dr. Georg Duscher. „Die Zecken nehmen im Ökosystem eine weitgehend einseitige Stellung ein, bei der nur sie den Nutzen als Schmarotzer ziehen. Es gibt einige Pilze und Würmer bzw. Maden von Schlupfwespen, die von Zecken leben. Zecken sind einfach perfekt angepasst. Es gibt sie seit rd. 350 Millionen Jahre. Sie können mehrere Monate bis Jahre ohne Nahrung auskommen, aber jederzeit eine Reihe von Viren und Bakterien übertragen, die für Mensch oder Tier gefährlich werden können. Die besondere Gefährlichkeit der Zecken liegt darin, dass FSME-Viren sofort mit dem Stich übertragen werden. Und stechen können nicht nur Weibchen, sondern auch Männchen und Nymphen!“

Dr. Duscher berichtet auch über eine aktuelle Rehwild-Studie: „Die bekannte FSME-Verbreitungskarte basiert auf menschliche Erkrankungen. Aufgrund der Mobilität der Menschen auf der einen Seite und der Impfung auf der anderen Seite ist eine Zuordnung der Fälle bzw. eine Lokalisation der Herde nicht einfach. Deshalb hat die VetMed ein Projekt konzipiert und mit Hilfe der Landesjagdverbände umgesetzt. Die Jäger haben Blutproben von Rehwild nach dem Erlegen zur Analyse eingesandt. Mit Hilfe der Blutproben erhoffen wir uns wichtige Informationen über die FSME Verbreitung. Die bisher bekannte Verbreitungskarte kann mit diesen Informationen ergänzt werden. In Gebieten mit großer Durchseuchung erwarten wir 20% des Rehwildbestandes als FSME-positiv“, so Dr. Duscher.

„Der einzige Schutz vor einer Infektion mit FSME ist die Impfung“, erinnert der Präsident der Österreichischen Apothekerkammer, Mag. Max Wellan.

„Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist nicht behandelbar. Es lassen sich lediglich die Symptome therapieren. Es gibt auch keine Impfung danach. Im Sinne der Vorsorge bieten die österreichischen Apotheken deshalb auch heuer wieder die FSME-Impfstoffe bis 31. Juli 2013 zu einem vergünstigten Preis an. Der FSME-Impfstoff für Erwachsene kostet im Aktionszeitraum 33,50 Euro, der Impfstoff für Kinder 28,90 Euro.

Neu ist, dass Aktionen wie die FSME-Impfaktion nun auch über die Apo-App kommuniziert werden. Die Apo-App hat seit ihrem Relaunch im Dezember rund 300.000 Downloads und gehört damit zu den größten und wichtigsten Apps in Österreich, so Mag. Wellan“.