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Gemeinsam für eine gesundheitskompetente Gesellschaft

Branchen News vom 24.01.2018

Wien (OTS) – Rund 100 BesucherInnen folgten der Einladung des Berufsverbandes Österreichischer PsychologInnen zur neuen Veranstaltungsreihe „Psychologie im Gespräch“ zum Thema „Gemeinsam für eine gesundheitskompetente Gesellschaft“.

Gesundheitskompetenz gehört zu den wichtigsten Fertigkeiten und betrifft alle Menschen gleichermaßen. Studien zeigen aber auch, dass es um die Gesundheitskompetenz der ÖsterreicherInnen im internationalen Vergleich nicht sehr gut bestellt ist. Das bedeutet, dass die österreichische Bevölkerung wenig Wissen, Motivation und Fähigkeit besitzt, relevante Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und auch anzuwenden.

Was PsychologInnen, ApothekerInnen und ÄrztInnen dazu beitragen können um das Gesundheitswissen der Bevölkerung zu stärken, diskutierten ao. Univ.-Prof.in Dr.in Beate Wimmer-Puchinger,  Präsidentin des Berufsverbandes Österreichischer PsychologInnen  gemeinsam mit Mag.a Ulrike Mursch-Edlmayr, Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer, Dr. Alexander Biach, Verbandsvorsitzender des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger sowie ao. Univ.-Prof. Dr. Thomas Szekeres, Präsident der Österreichischen Ärztekammer.

Wimmer-Puchinger weist in ihrem Eingangsstatement darauf hin, dass die Psychologie, die sich wissenschaftlich mit dem Erleben und Verhalten des Menschen befasst, einen unverzichtbaren Beitrag zur Verbesserung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung leisten kann. „GesundheitspsychologInnen wissen, wie sie verschiedene Zielgruppen bei der Verbesserung ihrer Gesundheitskompetenz begleiten und unterstützen können. Mit gesundheitspsychologischen Interventionen helfen sie einen gesünderen Lebensstil zu führen und in Folge gesundheitsschädigendes Verhalten zu ändern, um z.B. chronische Erkrankungen wie Diabetes, Adipositas oder Herzkreislauferkrankungen zu verhindern“, so Präsidentin Wimmer-Puchinger. Gesundheitskompetenz darf aber nicht nur beim einzelnen Individuum ansetzen sondern muss von allen Gesundheitsberufen und Organisationen mitgedacht werden.

„ApothekerInnen beraten gesunde Menschen – und natürlich auch kranke. Pro Tag sind das zirka jeweils 400.000 Personen. Damit stärken die ApothekerInnen einerseits die Gesundheitskompetenz und andererseits sorgen wir dafür, dass Betroffene möglichst früh die richtige Diagnose und Therapie beim Arzt bekommen. Im regelmäßigen Kontakt mit den PatientInnen erhöhen wir die Adhärenz und als ExpertInnen im Medikationsmanagement schützen wir die PatientInnen vor Wechselwirkungen“, so Präsidentin Eva Mursch-Edlmayer.

Für Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres ist es wesentlich, dass das Wissen um Gesundheit vermittelt wird, solange die Menschen gesund sind. Um den Menschen das ärztliche Wissen für ihre Gesundheitskompetenz zu vermitteln ist die Zeit, die man dafür benötigt ein wesentlicher Faktor. Diese Zeit fehlt den ÄrztInnen aufgrund zahlreicher administrativer Aufgaben, die sie erfüllen müssen, bedauert Szekeres.

Das Wissen und die Kräfte der verschiedenen Gesundheitsberufe zu bündeln, darin sieht der Vorsitzende des Hauptverbandes, Alexander Biach, eine Möglichkeit und Voraussetzung, um die Bevölkerung in ihrer Gesundheitskompetenz zu unterstützen und zu stärken. Er sieht eine Lösung dafür in den Primärversorgungszentren, die an einem Ort vielfältige Gesundheitsleistungen anbieten können.

Präsidentin Wimmer-Puchinger bedankt sich beim Hauptverband, der mit umfangreichen Informationen und zahlreichen Projekten einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung einer gesundheitskompetenten Bevölkerung leistet.

Einig sind sich die TeilnehmerInnen der Podiumsdiskussion, dass mit der Vermittlung von Gesundheitskompetenz bereits im Kindes- und Jugendalter begonnen werden muss, denn gesunde Kinder werden gesunde Erwachsene.

Wie gut dies gelingen kann, zeigte Mag.a Daniela Kern, Geschäftsführerin der boja – Bundesweites Netzwerk offene Jugendarbeit, in ihrem Impulsvortrag anhand zahlreicher best-practice Beispiele zur Vermittlung von Gesundheitskompetenz in der außerschulischen Jugendarbeit.