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Apotheker: Vernünftiger Umgang mit Arzneimitteln durch Medikationsmanagement

Branchen News vom 01.12.2014

Wien (OTS) – Medikationsmanagement trägt maßgeblich dazu bei, arzneimittelbezogene Probleme besser zu erkennen und zu lösen. Diese gesamtheitliche Betreuung in allen Arzneimittelfragen in der Apotheke wird im Hinblick auf die Arzneimittelsicherheit in Zukunft unverzichtbar sein. Medikationsmanagement leistet einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheit und – wie heute in der aktuellen IMS-Studie bestätigt – zu mehr Kostenersparnis.

Falscher Arzneimittelgebrauch schadet der Gesundheit der Kunden und Patienten und dem gesamten System. Durch den richtigen und vernünftigen Einsatz von Medikamenten können Kosten gespart und die Gesundheit verbessert werden. „Zu wenig, zu viel oder falsch eingenommene Arzneimittel schaden der Gesundheit und verursachen Folgekosten“, so Mag.pharm. Max Wellan, Präsident der Österreichischen Apothekerkammer anlässlich der Präsentation der Studie von IMS Health.

In Österreich ist der Arzneimittelverbrauch pro Einwohner verhältnismäßig niedrig. Im internationalen Vergleich liegt der Verbrauch im unteren Drittel (Institut für Pharmaökonomische Forschung). Wellan: „Der niedrige Arzneimittelkonsum in Österreich ist bereits jetzt ein Indiz für die wichtige Beratungsleistung der Apothekerinnen und Apotheker.“ Egal ob ein Medikament vom Hausarzt oder vom Facharzt verschrieben und privat in der Apotheke gekauft wird, die Apothekerinnen und Apotheker haben den Überblick über die gesamte Medikation ihrer Kunden.

Ziel ist es, das Medikationsmanagement in Zukunft noch weiter zu verbessern, strukturierter zu gestalten und vermehrt anzubieten. Die größten Verbesserungspotenziale liegen in der mangelnden Therapietreue durch den Patienten und Irrtümer und Fehler bei der Arzneimittelanwendung. Polymedikation – also der Einsatz von mehreren Arzneimitteln – vervielfacht die Probleme in der Handhabung.
Die laufende Analyse und Optimierung der Medikation eines Patienten hilft, die Probleme zu minimieren und somit die Patientensicherheit, Patientenzufriedenheit, den Therapieerfolg und die Lebensqualität zu verbessern. Diese gesamtheitliche Betreuung in allen Arzneimittelfragen ist untrennbar mit der apothekerlichen Leistung verbunden.

Um dieses Vorhaben zu forcieren, bietet die Österreichische Apothekerkammer österreichweite Schulungen für alle Apothekerinnen und Apotheker an. Medikationsmanagement ist eine pharmazeutische Serviceleistung, die sukzessive in den öffentlichen Apotheken umgesetzt werden soll.

Wie funktioniert Medikationsmanagement?

Im Rahmen des Medikationsmanagements unterziehen die Apotheker alle Arzneimittel einer systematischen Analyse. Dabei erklären die Apothekerinnen und Apotheker, wann und wie der Patient die verschiedenen Arzneimittel am besten einnimmt und was dabei zu beachten ist, um Nebenwirkungen und Interaktionen mit anderen Medikamenten möglichst gering zu halten. Sie eruieren, ob die eingenommenen Präparate Wechsel- oder unerwünschte Nebenwirkungen entfalten, sich gegenseitig in ihrer Wirkung aufheben oder verstärken oder überhaupt wirkstoffgleich sind (Doppelverordnung). In solchen Fällen erstattet die Apothekerin oder der Apotheker dem verschreibenden Arzt Rückmeldung, der die Therapie entsprechend anpasst. Darüber hinaus werden Patienten über Sicherheitsrisiken, die sich auf die Verkehrstüchtigkeit oder die Reaktionsfähigkeit beim Bedienen von Maschinen auswirken können, informiert „Ein erfolgreiches Medikationsmanagement setzt insbesondere bei chronischen Erkrankungen eine laufende Analyse des Medikationsplans, eine umfassende Dokumentation der Daten sowie eine persönliche Beratung durch die Apotheker voraus“, so Wellan.

Apotheken auf einen Blick

In Österreich spielen die öffentlichen Apotheken eine wichtige Rolle als Gesundheitsnahversorger. Ob Großstadt, Kleinstadt oder Gemeinde: Die österreichischen Apotheken liefern Qualität auf höchstem Niveau und das zu niedrigen Preisen, wie im Vergleich mit anderen europäischen Ländern deutlich hervorgeht. Trotz der hohen Kaufkraft in Österreich liegen die Arzneimittelpreise unter dem europäischen Durchschnitt. Insgesamt beraten 5.800 akademisch ausgebildete Apothekerinnen und Apotheker in 1.350 Apotheken die Bevölkerung in Gesundheitsfragen. Die Beratungskompetenz ist eine der zentralen Leistungen der Apotheker. Zusätzlich erbringen über 350 Apothekerinnen und Apotheker wertvolle Versorgungs- und Beratungsleistungen für die Patienten in den österreichischen Krankenanstalten.