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Apotheker: Spitalsaufenthalte vermeiden durch Medikationsmanagement

Branchen News vom 25.11.2013

OECD-Studie zeigt deutlichen Handlungsbedarf

Wien (OTS) – Die aktuell präsentierte OECD-Studie lässt aufhorchen. Zu viele Menschen in Österreich werden im Spital betreut. Dabei ließen sich viele teure Spitalsaufenthalte durch die richtigen Maßnahmen bereits im Vorfeld abfangen. Der richtige Einsatz von Arzneimitteln kann zur Reduktion der Spitalsaufenthalte beitragen und hilft somit Kosten zu sparen. Durch umfassendes Medikationsmanagement und gezielte Vorsorgemaßnahmen in der Apotheke können Krankheiten abgefangen und somit Gesundheitskosten reduziert werden.

„Medikationsmanagement bedeutet, dass der Apothekenkunde gemeinsam mit seinem Apotheker seine gesamte Medikation bespricht, strukturiert und optimiert, sodass Einnahmefehler und Doppelmedikationen vermieden werden können, der Therapieerfolg verbessert wird und die Kunden einen stabileren Gesundheitszustand erreichen“, betont Mag.pharm. Max Wellan, Präsident der Österreichischen Apothekerkammer. Medikationsmanagement muss jedem Kunden zugute kommen, egal ob im Spital, in einem Pflegeheim oder beim Apothekenbesuch. Laut einer aktuellen Studie wird gerade der Verbesserung der Medikation (Polypharmazie) das größte Einsparungspotenzial eingeräumt. Falsche Arzneimitteleinnahme kann eine wesentliche Ursache für Krankheiten und nachgelagerte Spitalsaufenthalte darstellen. Umso wichtiger ist auch die Position der Krankenhausapotheker in Österreich, die im Spital für den optimalen Arzneimitteleinsatz zuständig sind.

Darüber hinaus haben sich Vorsorge-Aktionen in den Apotheken derart bewährt, dass sie nun ausgebaut werden. Laut OECD-Studie zählen vor allem Diabetes und die Lungenkrankheit COPD zu den Hauptursachen für Spitalseinweisungen. COPD-Kunden profitieren seit September dieses Jahres von den neu aufgestellten Sauerstofftankstellen. Bereits jetzt kann in vielen Apotheken der mobile Sauerstofftank kostenlos aufgeladen werden. Das führt zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität und Mobilität der Patienten.

Blutzucker wurde erst jüngst wieder anlässlich der beliebten Vorsorgeaktion „10 Minuten für meine Gesundheit“ in Niederösterreich erhoben. Bei dieser kostenlosen Vorscreening-Aktion der Apotheken wurden zahlreiche Diabetiker neu entdeckt, die dank dieser Aktion einer strukturierten Behandlung zugeführt werden konnten. Diabetiker profitieren massiv von den Beratungs- und Betreuungsleistungen der Apothekerschaft. Obwohl Gesundheit einen der größten Werte für die Bevölkerung darstellt, nehmen Zivilisationskrankheiten deutlich zu. „Wir Apotheker sehen es als unsere Aufgabe an, bereits im Vorfeld Krankheiten zu vermeiden und die Gesundheit unserer Kunden zu erhalten, so dass Spitalsaufenthalte erst gar nicht entstehen“, so Wellan.

Medikamentenkonsum in Österreich

Obwohl in vielen Ländern laut OECD-Studie der Medikamentenkonsum rasant wächst, kann in Österreich weiterhin von einem moderaten Arzneimittelverbrauch gesprochen werden. Die letzte Umfrage für Österreich aus dem Jahr 2011 vom Institut für Pharmaökonomische Forschung belegte, dass Österreich mit 1001 Standard Units (entspricht einer Einzeldosis, wie eine Tablette, 10 Tropfen etc.) pro Person pro Jahr in Summe deutlich unter dem europäischen Durchschnitt liegt.

Apotheken auf einen Blick

In Österreich spielen die öffentlichen Apotheken eine wichtige Rolle als Gesundheitsnahversorger. Insgesamt beraten 5.800 akademisch ausgebildete Apothekerinnen und Apotheker in 1.330 Apotheken die Bevölkerung in Gesundheitsfragen. Zusätzlich erbringen über 350 Apothekerinnen und Apotheker wertvolle Versorgungs- und Beratungsleistungen für die Patienten in den österreichischen Krankenanstalten.