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Apotheken: Keine Weitergabe von sensiblen Medikamentendaten in Österreich

Branchen News vom 19.08.2013

Patienten in unseren Apotheken sicher

Wien (OTS) – Die Österreichische Apothekerkammer und die  Pharmazeutische Gehaltskasse für Österreich, beides Körperschaften öffentlichen Rechts, können die österreichischen Patienten beruhigen: In Österreich werden von den beiden Institutionen keine wie auch immer gearteten Medikamentendaten an Privatunternehmen weitergegeben. In Deutschland sind die Apothekerrechenzentren in privater Hand, in Österreich nicht.

„Ich kann einen derartigen Datenskandal für Österreich ausschließen. Es ist nicht unsere Aufgabe und entspricht auch nicht unserem Selbstverständnis als öffentlich-rechtliche Körperschaft, Medikamentendaten an Dritte zu verkaufen.“, so Mag.pharm. Gottfried Bahr, Obmann der Pharmazeutischen Gehaltskasse. Die Pharmazeutische Gehaltskasse ist das Wirtschafts- und Sozialinstitut der Apothekerschaft. Die Rezeptverrechnung zwischen den öffentlichen Apotheken und den Krankenversicherungsträgern ist eine der gesetzlichen Aufgaben der Pharmazeutischen Gehaltskasse für Österreich. „Sicherheit, Transparenz und Vertrauen stehen für uns Apotheker an oberster Stelle“, unterstreicht auch Mag.pharm. Max Wellan, Präsident der Österreichischen Apothekerkammer. Der öffentliche Auftrag der Apotheken ist die Versorgung der Bevölkerung mit Gesundheitsdienstleistungen. „Die Apothekerschaft hat sich immer für höchste Standards im Datenschutz eingesetzt. Unsere Patienten und deren Daten sind in den Apotheken sicher und gut aufgehoben.“

Die aktuell in die Medien geratene Firma IMS Health hat sich in Österreich an strenge datenschutzrechtliche Regeln zu halten. Sie erhält bei ihren Erhebungen in einzelnen Apotheken ausschließlich produktspezifische Absatzzahlen, aus denen nicht einmal ersichtlich ist, wie viele Kunden, geschweige denn welche Kunden die Apotheke aufsuchen.

Die Österreichische Apothekerkammer ist die gesetzliche Berufsvertretung der mehr als 5.800 Apothekerinnen und Apotheker, die sowohl in öffentlichen Apotheken als auch in Krankenapotheken tätig sind. Als Interessenvertretung leistet die Kammer einen entscheidenden Beitrag für die Gesundheit der Bevölkerung, und setzt sich dafür ein, dass selbstständige und angestellte Apotheker als Angehörige eines freien Heilberufs die Arzneimittelversorgung über Apotheken sicherstellen. Die Apotheken sind moderne Nahversorger für Gesundheit, die dort entstehen, wo sie von der Bevölkerung auch gebraucht werden. Als Körperschaft des öffentlichen Rechts garantiert die Österreichische Apothekerkammer eine wirksame Selbstverwaltung, gleichzeitig übernimmt sie hoheitliche Aufgaben.

Die Pharmazeutische Gehaltskasse für Österreich ist als öffentlich-rechtliche Körperschaft für das gesamte Bundesgebiet mit Sitz in Wien eingerichtet. Als Sozial- und Wirtschaftsinstitut der österreichischen Apotheker erfüllt sie vielfältige Aufgaben für ihre Mitglieder. Einerseits obliegt der Pharmazeutischen Gehaltskasse die Bemessung und Auszahlung der Gehälter aller Pharmazeuten, die aufgrund eines Dienstvertrages in einer öffentlichen Apotheke oder einer Anstaltsapotheke tätig sind. Die zweite wesentliche Aufgabe der Pharmazeutischen Gehaltskasse besteht in der Verrechnung der Krankenkassenrezepte für die Apotheken mit den Sozialversicherungsträgern. Der dritte Aufgabenschwerpunkt umfasst die soziale und wirtschaftliche Absicherung von Apothekern und erstreckt sich von der Stellenvermittlung über diverse Unterstützungsleistungen bis hin zur Zusatzaltersversorgung.