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Vitamin-Wahn in „Dok 1“ und „Talk 1“

Branchen News vom 12.12.2019

Am 12. Dezember ab 20.15 Uhr in ORF 1

Wien (OTS) – Von Vitamin C bis Omega 3 – „Dok 1“ und „Talk 1“ beschäftigen sich am Donnerstag, dem 12. Dezember 2019, um 20.15 Uhr bzw. 21.05 Uhr mit dem steigenden Vitamin-Wahn der Menschen. Ständig werden ihnen neue positive Wirkungen nachgesagt: Vitamine sollen die gesunde Zukunft der Kinder garantieren, werden zur Stärkung des Immunsystems und zur Vorbeugung gegen Krankheiten und Alterserscheinungen eingenommen. Ob gesunde Menschen sie wirklich brauchen, ist umstritten. „Dok 1“ zeigt mit „Vitamin-Wahn – Zu viel des Guten“ eine aufschlussreiche Dokumentation von Sonya Pemberton über den falschen und richtigen Umgang mit Vitaminen. Danach diskutiert Lisa Gadenstätter in „Talk 1“ mit Molekularbiologe Fritz Treiber, Ernährungswissenschafterin und Gesundheitspsychologin Ingrid Kiefer, Biochemiker Michael Wäger und Mediziner Peter Ferdinand zum Thema „Von Vitamin C bis Omega 3 – Brauchen wir wirklich Nahrungsergänzungsmittel?“.

„Dok 1: Vitamin-Wahn – Zu viel des Guten“ um 20.15 Uhr

Künstliche Vitamine sind ein Milliardengeschäft. Mehr als eine Milliarde Menschen nehmen künstliche Vitamine oder andere Nahrungsergänzungsmittel, um so lange wie möglich so gesund wie möglich zu bleiben. Doch die wenigsten wissen, was sie genau nehmen. Und die positive Wirkung bei richtiger Dosierung kann sich durchaus ins Negative verkehren – und sogar lebensbedrohlich werden. Der australisch-kanadische Physiker Derek Muller macht sich auf, um mehr über die komplexe Wirkung von Vitaminen zu erfahren. Er stellt neueste Studien – beispielsweise zu Vitamin D – vor und klärt anhand verschiedenster Fälle über die Gefahren einer Überdosierung auf. Außerdem blickt er in die Medizingeschichte und erklärt, wann Wissenschafter zum ersten Mal dem Geheimnis der Vitamine auf die Spur kamen und ihre Wirkung entdeckten. Oft enthalten Mahlzeiten bereits alle lebensnotwendigen Vitamine und Nährstoffe. Trotzdem werden jährlich weltweit über 90 Milliarden Dollar für künstliche Vitamine ausgegeben. Sie sind ein kolossaler Wachstumsmarkt und ein gutes Geschäft für die Pharmaindustrie. Welche Vitamine sollten eingenommen werden und in welchen Dosierungen? Was sind die Langzeitwirkungen von Nahrungsergänzungsmitteln und welche Risiken sind mit der Einnahme verbunden? Was ist dran an der Wirkung von künstlich hergestellten Vitaminpräparaten? Die synthetischen Mikronährstoffe werden vielen Lebensmitteln beigemischt. In Österreich besteht jedoch keine Gefahr, dass Menschen mit Vitaminen unterversorgt wären, solange sie sich ausgewogen ernähren. Ausnahmen bilden da nur wenige Risikogruppen wie Schwangere oder ältere Menschen. Sind Vitamine überdosiert, steigern sie in den schlimmsten Fällen das Krebsrisiko und können lebensbedrohlich werden. In Entwicklungsländern oder bei bestimmten Mangelerscheinungen hingegen sind Vitamine dringend notwendig. Viele Ärztinnen und Ärzte kritisieren die pauschale Vermarktung von Vitaminen, denn einige nützen wenig, andere sind sogar gefährlich. Doch darüber sind viele Verbraucher/innen nicht informiert. Eine Gefahr besteht auch darin, dass Vitamine nicht rezeptpflichtig und so frei zugänglich sind. Die Selbstmedikation kann sich fatal auswirken. Derek Muller, der für seine Wissenschaftsvideos auf YouTube bekannt ist, hat für die Sendung weltweit über die Wirkung von Vitaminen recherchiert.

„Talk 1: Von Vitamin C bis Omega 3 – Brauchen wir wirklich Nahrungsergänzungsmittel?“ um 21.05 Uhr

Multivitamintabletten, Mineralstoffe in bunten Kapseln, Magnesium als Brausepulver oder Omega-3-Pillen: Sie versprechen Gesundheit, Fitness, Stärke. So steht man die Grippezeit durch, so gleicht man ungesundes Essen aus, überhaupt: So steigert man das Wohlgefühl. Fast zwei Drittel aller Österreicher und Österreicherinnen greifen regelmäßig zu Nahrungsergänzungsmitteln. Aus der Apotheke, aus dem Drogeriemarkt, aus dem Internet. Die Kundinnen und Kunden fühlen sich besser, die Hersteller machen ein Riesengeschäft. Alles gut also? Wissenschaftliche Expertisen besagen, dass wir das alles gar nicht brauchen, höchstens in jenen Fällen, wo wir wirklich unterversorgt sind mit Nährstoffen. Wer sich halbwegs normal ernährt, kann getrost auf all die Ergänzungsmittelchen verzichten, heißt es. Jetzt könnte man sagen: Nutzt’s nix, schadet’s nix. Doch manche Nahrungsergänzungsmittel können bei falscher Dosierung sogar zu gesundheitlichen Problemen führen.
Wann also sollten wir lieber die Finger von solchen Produkten lassen, wann aber können sie uns auch helfen? Wer schützt uns vor leeren Versprechen, die nur viel Geld kosten? Auf was müssen wir beim Kauf achten?

Lisa Gadenstätter diskutiert mit:

Fritz Treiber, Molekularbiologe
Ingrid Kiefer, AGES, Ernährungswissenschafterin & Gesundheitspsychologin
Michael Wäger, Biochemiker
Peter Ferdinand, Mediziner

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