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BIOSIMILARS: Viel Potenzial – mindestens genauso viele Hürden

Branchen News vom 30.03.2015

IIR Fachkonferenz Biosimilars im Rahmen des „Forum Pharma 2015“

Wien (OTS) – Seit fast 10 Jahren befinden sich die Biosimilars auf dem Markt. Der Weg bis zur vollen Akzeptanz ist jedoch noch ein langer. Weltweit befürworten Arzneimittelbehörden, Sozialversicherungen und sogar die Politik einen erhöhten Wettbewerb am Biologikamarkt durch den Eintritt von Nachahmerprodukten, den sogenannten Biosimilars. Die Aufnahme von Biosimilars scheitert zurzeit noch an mangelnder Awareness bei den Ärzten.

Ärzte und Apotheker brauchen mehr Informationen

Auf der 2. IIR Fachkonferenz Biosimilars, dem österreichischen Stakeholdertreff, haben zwei Mediziner mit umfassender Erfahrung in klinischen Biosimilar-Studien die Lücken in der Aufnahme bzw. Akzeptanz von Biosimilars gezeigt. OA Dr. Sliwa, Abteilung für Onkologie, Hanusch Krankenhaus, zitierte eine Studie, die besagt, dass die Mehrheit der Ärzte Biosimilars nicht richtig definieren können. Er meinte, dass Ärzte grundsätzlich mehr Vertrauen in bestehender Biologika haben, weil sich diese bereits in der Behandlung bewiesen haben, was vor allem im Onkologiebereich, aufgrund des kurzen möglichen Behandlungszeitraumes, von Relevanz ist . Auch Univ.-Prof. Dr. Scheinecker, Rheumatologe und Immunologe am AKH Wien, präsentierte bereits durchgeführte Biosimilaritätsstudien, die bewiesen haben, dass bei manchen Wirkstoffen das Biosimilar sogar tendenziell besser als das Referenzbiologikum abgeschnitten hat.

Kosteneinsparungen bis 2020: in Deutschland € 8 Mrd. in Österreich ca. € 20 Mio.

Der Biosimilarmarkt steht vor einer zweiten großen Welle, berichtete Dr. Baumgärtel von der AGES auf der Fachkonferenz Biosimilars im Rahmen des IIR Forums Pharma. Bis 2020 erwartet Deutschland eine Kosteneinsparung von bis zu € 8 Mrd. durch den Markteintritt von Biosimilars. In Österreich rechnet man aktuell für die nächsten 2 Jahre nur mit € 10 – 20 Mio., danach könnte sich aber auch hier bis 2020 das Einsparungspotential vervielfachen. Damit das auch tatsächlich eintritt, muss allerdings die Aufnahme von Biosimilars im Krankenhaus steigen. Mit anderen Worten, müssen die Befürworter der Biosimilars eine Strategie entwickeln, mit der sich die Akzeptanz bei den Ärzten und Apothekern erhöhen lässt.

IIR hat sich als oberstes Ziel gesetzt, eine neutrale Plattform für die österreichischen Biosimilar-Stakeholder – Behörden, Industrie, Ärzte, Patientenvertretungen – zu gründen. Diese Plattform ist bereits im 2. Jahr auf großes Interesse gestoßen.

www.iir.at/forum-pharma-rb