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Versorgungssicherheit der Patienten nur durch Zusammenarbeit aller Gesundheitsberufe

Branchen News vom 28.02.2014

Linz (OTS) – Die Berufe des Arztes und des Apothekers bedingen sich, sind aber seit etwa 750 Jahren getrennt. Und das aus gutem Grund: Während die Kompetenzen von Medizinern im ärztlichen Gespräch, der Diagnose und der Therapie liegen, sind Apotheker für die Arzneimittelversorgung zuständig und bieten fachkundige Beratung und vertrauensvolle Betreuung. Damit leisten sie, neben anderen Gesundheitsberufen, einen wertvollen Beitrag im Gesundheitswesen. Die Versorgungssicherheit der Patienten kann nur durch Zusammenarbeit aller Gesundheitsberufe gewährleistet werden.

Die Apotheker stehen ihren Kunden mit kompetenter Beratung und umfassender Information rund um die Uhr zur Verfügung. Das bestehende Apothekensystem mit 1.318 Apotheken in ganz Österreich garantiert eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln und stellt das Wohlbefinden der Patienten in den Mittelpunkt. Mag. pharm. Dr. Ulrike Mursch-Edlmayr, Präsidentin der Apothekerkammer Oberösterreich, betont: „Apotheker haben durch ihren niederschwelligen Zugang im Gesundheitssystem eine wichtige Rolle als Gesundheitsnah-versorger. Ob Großstadt, Kleinstadt oder Gemeinde: Die Apotheken liefern Qualität auf höchstem Niveau. Durch die Gesundheitsreform werden alle Gesundheitsberufe noch stärker als bisher in den Versorgungsprozess eingebunden.“ Kernkompetenz der Apotheker ist die persönliche Beratung der Kunden bei der Wahl der Medikamente, der richtigen Einnahme und Dosierung, als auch bei Wechselwirkungen. „Unsere Erfahrung zeigt, dass gerade diese wichtigen Beratungsleistungen von den Kunden immer mehr in Anspruch genommen werden – auch weil Ärzte oft zu wenig Zeit für ausreichende Beratung haben. Die Apotheker unterstützen den Patienten bei der Einnahme von Medikamenten und vermitteln zusätzlich ein Gefühl der Sicherheit bei der richtigen Einnahme“, erläutert Mag. pharm. Monika Aichberger, Vizepräsidentin der Apothekerkammer Oberösterreich.

Gewährleistung der Versorgung nur durch Zusammenarbeit aller Gesundheitsberufe

Im Zuge einer Aussendung der Oberösterreichischen Ärztekammer erklärte diese, dass Apotheker nicht beurteilen können, was für einen Patienten gut ist und was nicht. „Die Verantwortung trägt allein der Arzt, denn dieser kennt die Krankengeschichte“, hieß es in der Aussendung vom 26. Februar. Die Oberösterreichische Apothekerkammer bedauert diese Einstellung der Ärztekammer.

Mag.pharm. Aichberger dazu: „Wir pflegen mit der Oberösterreichischen Ärztekammer seit jeher eine gute Beziehung. Es ist für uns nicht nachvollziehbar, dass sie sich einer Debatte um die angebliche Vormachtstellung ihres Berufsstandes gegenüber anderen Gesundheitsberufen widmet, anstatt mit uns und allen anderen Gesundheitsberufen zusammenzuarbeiten“, kritisiert Mag. pharm. Aichberger. Mag. pharm. Dr. Ulrike Mursch-Edlmayr fügt hinzu: „Jede Berufsgruppe – ob ärztlich oder nichtärztlich – sollte genau das tun, was sie am besten kann. Im Sinne der Menschen muss den Patienten die Kompetenz und Expertise aller Dienstleister zur Verfügung gestellt werden. Der Arzt alleine wird niemals genug sein. Im Sinne einer adäquaten Versorgung unserer Patienten, die für uns Apotheker immer im Mittelpunkt des Interesses steht, muss es das Ziel aller Gesundheitsberufe sein, zusammenzuarbeiten – nicht gegeneinander.“

Primary Health Care – Integration von Apotheken essenziell

Das Bekenntnis zum PHC-Konzept ist auch Bekenntnis zum niedergelassenen Arzt als erste Anlaufstelle. Aber: Für die optimale Umsetzung des PHC-Modells ist ein interdisziplinäres interprofessionelles Team notwendig. „Zur Gewährleistung einer echten Basisgesundheitsversorgung und zur Steigerung der Effizienz und Effektivität des österreichischen Gesundheitssystems, sind ein Arzt und eine Sprechstundenhilfe allein nicht ausreichend. Es müssen also auch nichtärztliche Gesundheitsberufe und deren vorhandene Strukturen von Beginn an im PHC-Konzept eingebunden und mit den entsprechenden Aufgaben betraut werden“, hält Mag. pharm. Dr. Ulrike Mursch-Edlmayr fest.