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Coronavirus: Planungssicherheit für Medikamentenversorgung ist wichtig

Branchen News vom 27.04.2020

Die Arzneimittel-Vollgroßhändler in Österreich haben einen Sicherheitsvorrat an versorgungskritischen Arzneimitteln eingerichtet

Wien (OTS) – Der österreichische Verband der Arzneimittel-Vollgroßhändler PHAGO bestätigt die Warnung des Apothekerverbandes vor künftigen Arzneimittelengpässen. Der Hauptgrund hierfür liege in der Konzentration der Arzneimittel-Wirkstoffe auf wenige asiatische Produktions-Standorte. Daher habe die Planungssicherheit vor Ort höchste Priorität, appelliert PHAGO-Präsident Andreas Windischbauer an die für die Arzneimittelversorgung relevanten Entscheidungsträger. Windischbauer: „Alle PHAGO-Betriebe haben einen Sicherheitsvorrat an versorgungskritischen Arzneimitteln eingerichtet.“

Der Zugriff und die regionale Verteilung an jede Apotheke in Österreich sei damit binnen weniger Stunden gewährleistet, betonen die Arzneimittel-Vollgroßhändler. In Krisenzeiten ebenso wichtig: Die beim Großhandel zur Verteilung stehende Menge an benötigten Medikamenten könne jederzeit erhoben werden. Die Gesundheitsbehörde habe somit einen schnellen Überblick über die aktuelle Versorgungslage.

Das gilt insbesondere für das laufende Monitoring von potentiell versorgungskritischen Arzneimitteln, über die Indien ein Exportverbot erlassen hat. Trotzdem kann es laut Arzneimittel-Vollgroßhandel bei einzelnen Medikamenten zu Lieferengpässen kommen.

Aktuell sind in dem seit 1. April verpflichtenden „Vertriebseinschränkungsregister“ 380 Produkte mit Lieferverzögerungen und Ausfällen gemeldet.

Der Voll-Großhandel verfolgt parallel dazu mit seinem Arzneimittel-Radar die laufende Entwicklung des Arzneimittel-Bedarfs. Hier stellt er aktuell einen deutlichen Rückgang bei allen Therapiegruppen fest, den größten weiterhin bei Antibiotika (Zeitraum: Woche 16. Bis 22.04.2020 im Vergleich zu 2019).

Antibiotika – 57 %

Mittel zur Regulierung des Blutdrucks – 36 %

Antidiabetika – 35 %

Cholesterinsenker – 29 %

Schmerz-Medikamente – 28 %

Psychopharmaka – 20 %

Mittel zur Behandlung
koronarer Herzkrankheiten – 2 %

Über PHAGO:

PHAGO ist eine freiwillige Interessenvertretung des österreichischen Arzneimittel-Vollgroßhandels. Dessen wichtigste Aufgabe ist die Sicherstellung der Arzneimittelversorgung für Österreich.
Als Rückgrat der Arzneimittelversorgung kümmert sich der Großhandel daher um die Planung, Abwicklung und Auslieferung von 20 Millionen Arzneimitteln, die jedes Monat von der Industrie in die Apotheke gebracht werden müssen. Um besonders in der Krise schnell reagieren zu können, beobachten die PHAGO-Großhändler genau, wie sich die Lagerstände in ihren 23 Standorten in ganz Österreich entwickeln.

Rückfragen & Kontakt:

Für PHAGO:
Mag. Britta Blumencron
Britta Blumencron Gesundheitskommunikation
Tel. + 69910112223