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Gefälschte und illegale Medikamente: Nur Apotheken geben Sicherheit

Branchen News vom 28.06.2019

Wien (OTS) – Alarmiert angesichts der rasant steigenden Zahl an Medikamentenfälschungen zeigt sich die Österreichische Apothekerkammer. Im Jahr 2018 beschlagnahmten die Zollbehörden 10.476 Medikamentenplagiate und überdies 2.639 Sendungen mit mehr als 1,1 Mio. Stück anderer illegaler Medikamente. Dies geht aus dem Produktpirateriebericht 2018 des Bundesministeriums für Finanzen hervor, der gestern im Finanzausschuss des Parlaments diskutiert wurde. Laut dem Bericht wurden noch nie so viele gefälschte und illegale Medikamente sichergestellt. Vertrieben werden sie vorwiegend über Online-Portale, die den Konsumenten Echtheit und Seriosität vortäuschen.

Medikamentensicherheit nur über die Apotheke

Die Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer, Mag. pharm. Dr. Ulrike Mursch-Edlmayr, nimmt den unerfreulichen Bericht zum Anlass, auf die Sicherheit beim Medikamentenbezug über die öffentliche Apotheke hinzuweisen. „Nur wer Arzneimittel über die Apotheke bezieht, kann sicher sein, keine geschmuggelte oder gefälschte Ware zu kaufen“, versichert Mursch-Edlmayr. Österreich verfüge bei den Medikamenten über ein extrem engmaschiges Sicherheitsnetz, das im Februar durch die EU-Richtlinie zur Fälschungssicherheit sogar noch sicherer gemacht worden sei. Fast die Hälfte aller Österreicherinnen und Österreicher, so die Apothekerkammer-Präsidentin, wisse nicht einmal, dass in Österreich der Verkauf von rezeptpflichtigen Medikamenten im Internet verboten sei.

„Im besten Fall ist eine Medikamentenfälschung für den Betroffenen wirkungslos, im schlimmsten Fall gesundheitsschädigend. Aufgrund der strengen Auflagen, der Sicherheitskontrollen sowie der engmaschigen Lieferkette haben Fälscherbanden in den österreichischen Apotheken aber keine Chance“, ergänzt Mag. pharm. Raimund Podroschko, Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer .

Gefahr durch Medikamentenproduzenten in Asien

Die Produktion von Arzneimitteln findet immer mehr außerhalb Europas, vor allem in China und Indien, statt. Die Österreichische Apothekerkammer fordert politische Maßnahmen, die Europa als Produktionsstandort wieder attraktiv machen. „Wir erneuern hiermit unseren Aufruf an die Politik, die Produktion von Arzneiwirkstoffen auf österreichischem Boden zu fördern“, appelliert Präsidentin Mursch-Edlmayr abschließend.

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