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Sommergespräch der Apothekerkammer Oberösterreich widmete sich der Herzgesundheit: Gemeinsam viel bewegen

Branchen News vom 09.07.2018

Linz (OTS) – Das 11. Sommergespräch der Apothekerkammer Oberösterreich im Lentos Kunstmuseum Linz stand unter dem Motto „Mit ganzem Herzen dabei. Gemeinsam viel bewegen.“ Mehr als 250 Apothekerinnen und Apotheker sowie Stakeholder und Vertreterinnen und Vertreter aus Oberösterreichs Politik und Wirtschaft diskutierten auf Einladung von Mag. pharm. Thomas W. Veitschegger, Präsident der Apothekerkammer Oberösterreich, und Mag. pharm. Monika Aichberger, Vizepräsidentin der Apothekerkammer Oberösterreich, gemeinsam mit Gesundheitslandesrätin Mag. Christine Haberlander und Priv.-Doz. OA Dr. Thomas Weber darüber, welchen Beitrag die Apotheker beim Thema Herzgesundheit leisten und welche Impulse sie setzen können.

Zentrales Thema des Sommergesprächs war das Gefäßalter und die Ergebnisse vom Pilotprojekt zur Messung des Gefäßalters. „Die Apothekerkammer Oberösterreich hat gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft für Hypertensiologie das innovative Pilotprojekt der Gefäßaltermessung umgesetzt sowie wissenschaftlich begleiten und evaluieren zu lassen. Wir Apothekerinnen und Apotheker haben einen niederschwelligen, vertrauten und wohnortnahen Zugang zu den Menschen und sind optimal aufgestellt, um sie einer besseren Gesundheit zuzuführen“, so der Präsident der Oberösterreichischen Apothekerkammer, Mag. pharm. Thomas W. Veitschegger, und Vizepräsidentin, Mag. pharm. Monika Aichberger, über die Intention des Pilotprojekts, welches mittlerweile in 51 Apotheken in Oberösterreich läuft.

Priv.-Doz. OA Dr. Thomas Weber, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Hypertensiologie widmete sich in seiner Keynote dem Thema Herz-Kreislauf-Erkrankungen. „Die weltweit wichtigste Ursache für die vorzeitige Sterblichkeit und Behinderung ist der Bluthochdruck. In Oberösterreich sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit 43 Prozent die häufigste Todesursache. Gleichzeitig wären laut Studien optimalerweise bis zu 90 Prozent der Herz-Kreislauf-Erkrankungen vermeidbar“, betont der Kardiologe Priv.-Doz. OA Dr. Thomas Weber. Genau hier setzt das umgesetzte, wissenschaftlich begleitete und erfolgsversprechende Pilotprojekt der Gefäßaltermessung an. Oberösterreichs Gesundheitslandesrätin Mag. Christine Haberlander unterstreicht hier die Bedeutung der öffentlichen Apotheken als „Knotenpunkt“ in der Versorgung. „Die Apothekerinnen und Apotheker sind ein verlässlicher Partner, wir können nur gemeinsam Herausforderungen bewältigen. Es freut mich, dass die Apothekerkammer Oberösterreich einen innovativen Weg einschlägt und Partnerschaften sucht“, so Mag. Christine Haberlander.

Seit Anfang 2017 wurden mehr als 10.000 Gefäßaltermessungen in Oberösterreichs Apotheken durchgeführt, wobei das durchschnittliche Alter der Kundinnen und Kunden zwischen 50 und 70 Jahren war und zwei Drittel der Messungen bei Frauen durchgeführt wurde. Das Gefäßalter eines Menschen kann jünger, gleich alt oder älter als das physische Alter sein und ist reversibel. „Schon im 17. Jahrhundert sagte man: ‚A man is as old as his arteries.‘. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, vom Gefäßalter zu sprechen: Je länger man lebt, desto mehr wird die Gefäßwand beschädigt und verliert an Elastizität. Wenn das Gefäß steifer wird, wird der Blutdruck höher“, erläutert der Kardiologe Thomas Weber.

Bei den in 51 Apotheken Oberösterreichs seit eineinhalb Jahren angebotenen Gefäßaltermessungen erhält der Kunde ein Ergebnisblatt mit dem ermittelten Gefäßalter, wobei dieses mittels „Smiley-System“ in den Kategorien Grün (alles in Ordnung), Gelb (Vorsicht) und Rot (ärztliche Abklärung) angezeigt wird. „Bei einem gelben Smiley klären die Apothekerinnen und Apotheker unsere Kundinnen und Kunden über Präventionsmaßnahmen auf. Ist das Ergebnis der Gefäßaltermessung in der Kategorie Rot, erhält der Kunde eine Liste mit Ärzten und es wird ihm zur Abklärung eine ärztliche Kontrolle und eine 24-Stunden-Blutdruckmessung empfohlen“, so Vizepräsidentin Mag. pharm. Monika Aichberger. „Laut unserem Ampelsystem hatten ein Drittel der Personen ein rotes Smiley, 20 Prozent waren im grünen Bereich. Hochgerechnet auf fünf Jahre und unter der Annahme einer ausreichenden Behandlung des erhöhten Blutdrucks bedeutet das, dass wir durch die Gefäßaltermessung und die damit verbundene Neudiagnose von erhöhtem Blutdruck bei mehr als 1500 Oberösterreichern und Oberösterreicherinnen bis zu 27 Schlaganfälle, 14 Herzinfarkte, 22 Herzinsuffizienzen und 14 vorzeitige Todesfälle verhindert hätten können“, betont Priv.-Doz. OA Dr. Thomas Weber.

„In Oberösterreich setzen wir beim Thema Prävention schon im Kindergarten an. Es geht uns darum, den jungen Menschen richtige Verhaltensweisen näherzubringen. Dazu haben wir verschiedenste Angebote in den Gesunden Gemeinden“, so Gesundheitslandesrätin Mag. Christine Haberlander. Oberösterreich zeichne eine hervorragende Krankenhauslandschaft aus und auch in der Wissenschaft sei man stark unterwegs. „Unsere Aufgabe ist, die Menschen möglichst lange möglichst gesund zu halten. Wir versuchen auch Bewusstsein zu schaffen und zu sensibilisieren, um den Betroffenen möglichst frühzeitig zu helfen und eine Erkrankung zu verhindern“, erläutert die Gesundheitslandesrätin.

Früherkennung und das Verhindern chronischer Erkrankungen ist auch die Motivation der Apothekerkammer Oberösterreich, welche über 25 Prozent aller oberösterreichischen Apotheken zum Mitmachen beim Pilotprojekt der Gefäßaltermessung gewinnen konnte. „Ich bin stolz auf dieses Projekt, weil wir so viele Menschen zur Gefäßaltermessung motiviert haben und dabei auch das Thema Gesundheitskompetenz mitbetreuen können“, so die Vizepräsidentin. „Mit den Ergebnissen aus dem Projekt der Gefäßaltermessungen haben Oberösterreichs Apothekerinnen und Apotheker bewiesen, dass diese eine sehr gute Screeningmethode ist. Ein weiterer Schritt kann die Therapiebegleitung durch Apothekerinnen und Apotheker sein, indem wir bei der Adhärenz unterstützen können“, unterstreicht Mag. pharm. Monika Aichberger, Vizepräsidentin der Oberösterreichischen Apothekerkammer, deren Beitrag zur Herzgesundheit.

Bei der Gefäßaltermessung haben sich die Apothekerinnen und Apotheker Extra-Zeit für die Menschen genommen, wobei die von den Menschen für die Messung bezahlten zehn Euro bei Weitem nicht kostendeckend seien, so der Präsident der Apothekerkammer Oberösterreich. „Die als Pilotprojekt gestartete innovative Gefäßaltermessung ist ein guter Anfang. Ich lade alle ein, sich beim Projekt zu beteiligen, dass dieses kostendeckend wird. So können wir die Herzgesundheit von den Oberösterreicherinnen und Oberösterreichern verbessern und menschliches Leid ersparen“, betont der Präsident der Apothekerkammer Oberösterreich, Mag. pharm. Thomas W. Veitschegger, den Beitrag der Apotheker zur Herzgesundheit und das Motto des Sommergesprächs “Mit ganzem Herzen dabei. Gemeinsam viel bewegen.“