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Wiener Apothekerinnen und Apotheker wehren sich gegen medialen Angriff

Branchen News vom 28.06.2018

Wien (OTS) – Die Wiener Apothekerinnen und Apotheker wehren sich gegen einen Medienbericht, der den Apotheken der Bundeshauptstadt mangelhafte Kundenberatung zu unterstellen versucht. Hintergrund dieser Behauptung ist ein verdeckter Test einer Zeitschrift in 20 Apotheken, bei dem die Beratungsleistung des Apothekenpersonals anhand einer angeblichen Schlafstörung der testenden Person überprüft wurde. Die Beratung durch das Apothekenpersonal sei in vielen Fällen „ungenügend“ gewesen, urteilt der Bericht.

Für den Präsidenten der Apothekerkammer Wien, Priv.-Doz. Mag. pharm. DDr. Philipp Saiko, steht das Testergebnis auf „sehr wackeligen Beinen“, zumal der Test anhand eines mangelhaften Fragenkatalogs durchgeführt wurde und in das Ergebnis nicht eingeflossen ist, welches Arzneimittel abgegeben wurde. Kriterien der Beurteilung waren hingegen, ob die Apothekerin bzw. der Apotheker die Frage nach der ausreichenden Verdunkelung des Schlafraumes stellt oder sich erkundigt, ob der vermeintliche Kunde am Abend viel trinken würde.

„Diese Fragen wurden tatsächlich in den meisten Fällen nicht gestellt“, berichtet Saiko, der dafür eine einfache Erklärung hat: „Apothekerinnen und Apotheker sind akademisch ausgebildete Fachkräfte. Automatisch Fragen etwa nach der jeweiligen Matratzenhärte zu stellen, entspricht nicht ihrer primären Expertise. Ihnen aber genau dies anzulasten, zeugt von einer inhaltlich unprofessionellen Herangehensweise an die Problematik. Damit wird ein ganzer Berufsstand zu Unrecht schlecht geredet, wogegen ich mich naturgemäß verwahren möchte“, zeigt sich Saiko verärgert.

„Für rund 100.000 Menschen pro Tag ist die Wiener Apotheke die erste Anlaufstelle, wenn es um Fragen der Gesundheit oder Arzneimittel geht. Und täglich werden es mehr. Aus dem immensen Vertrauen, dass die Bevölkerung der Apothekerschaft entgegenbringt, erwächst eine große Verantwortung für uns. Dieser Verantwortung stellen wir uns“, ergänzt Mag. pharm. Susanne Ergott-Badawi, Vizepräsidentin der Apothekerkammer Wien. Dem aktuellen Medienbericht spricht Ergott-Badawi jegliche inhaltliche Relevanz ab. „Schade, dass der Apotheken-Test so unprofessionell abgelaufen ist und dass er die Wiener Apothekerinnen und Apotheker ungerechtfertigter Weise an den Pranger stellt.“