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PRAEVENIRE in Sierning: gemeinsam für die Krebs-Prävention

Branchen News vom 21.12.2017

Wien (OTS) – Eine weitere österreichische Gemeinde engagiert sich zusammen mit der unabhängigen Initiative PRAEVENIRE für die Gesundheit ihrer Bürgerinnen und Bürger: Im oberösterreichischen Sierning steht die Aufklärung über häufige onkologische Erkrankungen im Mittelpunkt – mit vielen Aktivitäten im kommenden Jahr. Zentrale Empfehlungen des nationalen Krebsrahmenprogramms dienen dabei als Basis für das Gemeindeprojekt.

Nach Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems ist Krebs die zweithäufigste Todesursache in Österreich. Diese beunruhigende Tatsache hat die Gemeinde Sierning in Oberösterreich zum Anlass genommen, die Gesundheits- und Präventionskompetenz der Bevölkerung betreffend ausgewählter onkologischer Erkrankungen gemeinsam mit der Initiative PRAEVENIRE zu steigern. Nach konzeptionellen Vorarbeiten auf dem PRAEVENIRE Gesundheitsforum im Mai 2017 folgte im Oktober die Projektvorstellung des PRAEVENIRE-Gemeindeprojekts in Sierning, in dem der Brust-, Darm-, Haut- und Gebärmutterhalskrebs im Fokus stehen. Das PRAEVENIRE-Gemeindeprojekt wird in Partnerschaft mit der Marktgemeinde Sierning, der „Gesunden Gemeinde Sierning“ sowie mit der Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer Dr. Ulrike Mursch-Edlmayr umgesetzt.

Ziel des Projekts ist neben der Stärkung von Gesundheits- und Präventionskompetenz auch die Erhöhung der Teilnahmeraten an Früherkennungs- und Vorsorgeuntersuchungen, die Einbeziehung aller Gesundheitsberufe, die in Verbindung mit den betreffenden onkologischen Erkrankungen stehen, sowie eine Vernetzung zwischen dem intra- und extramuralen Bereich und die Stärkung der Rolle der Apotheker in Maßnahmen der Gesundheitskompetenz und Prävention.

Gesundheitskompetenz und Prävention im Mittelpunkt

Als Anknüpfungspunkt für das PRAEVENIRE-Gemeindeprojekt in Sierning dient das im Jahre 2014 präsentierte nationale Krebsrahmenprogramm. Es ist ein strategisches Papier mit Empfehlungscharakter, das im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit erarbeitet wurde und für die Gesundheitspolitik einen Überblick über die wichtigsten Handlungsfelder in der Onkologie liefert. Im Fokus des Sierninger PRAEVENIRE-Gemeindeprojekts stehen zwei Ziele aus dem nationalen Krebsrahmenprogramm: 1) Verringerte Inzidenz bei Krebserkrankungen in der Bevölkerung durch Prävention/Gesundheitsförderung und 2) Verringerte Mortalität bei Krebserkrankungen und längeres Überleben der Patientinnen und Patienten durch evidenzbasierte und zeitgerechte Früherkennung, Diagnostik und Behandlung.

„Das Thema Gesundheits- und Präventionskompetenz ist ein wichtiges Anliegen für die Marktgemeinde Sierning. Gerade die onkologischen Erkrankungen kann man wesentlich erfolgreicher behandeln, wenn man auf Früherkennung und Prävention setzt. Die Zusammenarbeit mit der lokalen Ärzte- und Apothekerschaft ist somit unerlässlich für den Erfolg dieses Projekts“, sagt Manfred Kalchmair, Bürgermeister von Sierning.

Zur Projektvorstellung, zu der die Leiterin der „Gesunden Gemeinde“, Frau GR Waltraud Rosatzin am 16. Oktober im Theodosius-Saal des Krankenhauses der Kreuzschwestern in Sierning eingeladen hatte war denn auch – neben weiteren wichtigen Stakeholdern der Gemeinde für dieses Projekt – die örtliche Ärzte- und Apothekerschaft geladen, sowie die für die Fokusthemen relevanten Fachärzte aus der nahegelegenen Stadt Steyr. Besonders erfreulich war auch die Teilnahme leitender Persönlichkeiten aus dem Landeskrankenhaus Steyr sowie dem Krankenhaus der Kreuzschwestern in Sierning.

„Sierning ist eine ‚Gesunde Gemeinde‘. Die optimale Gesundheitsversorgung für unsere Bürgerinnen und Bürger, aber auch das Bewusstsein über häufige Erkrankungen wie Krebs und die Notwendigkeit von Vorsorge und Früherkennung sind eine wichtige Priorität unserer Gemeinde. Das PRAEVENIRE-Gemeindeprojekt soll ein weiterer bedeutsamer Meilenstein in der Stärkung der Gesundheits- und Präventionskompetenz unserer Bevölkerung werden“, sagt Gemeinderätin und Leiterin des Arbeitskreises „Gesunde Gemeinde Sierning“, Waltraud Rosatzin.

Einbeziehung von Gesundheitsberufen

Ein wichtiges Glied in der Gesundheitsversorgungskette in Sierning sind auch die Apotheken: „Gerade wenn es um Prävention und Früherkennung geht, spielt die Apotheke eine wichtige Rolle für die Kommunikation mit der Bevölkerung. Auch in Sierning sind wir ein verlässlicher und vor allem niederschwelliger Ansprechpartner, wenn es um die Stärkung der Gesundheitskompetenz und die Rolle als Vertrauensperson für die Gesundheit geht. Die Apothekerschaft leistet hier im Zusammenspiel mit der Ärzteschaft einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung der Gesundheit in Sierning“, ist Dr. Ulrike Mursch-Edlmayr, Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer und Projektpartnerin, überzeugt.

Die zentralen Projektaktivitäten in der Kommunikation mit der Gemeindebevölkerung sind für 2018 geplant: So soll unter anderem eine Gesundheitskompetenzerhebung zum Thema in der Sierninger Bevölkerung durchgeführt werden, welche die zielgerichtete Kommunikationsarbeit für das Projekt ermöglichen soll. Eine Vergleichsbefragung nach Projektende kann zudem einen Einblick in den Erfolg der Informationsarbeit des Projekts geben.

Im Rahmen der Informationsarbeit ist auch geplant, die Gemeindezeitung als zentrale Kommunikationsplattform zu nutzen. Dazu werden Informationsbroschüren erstellt und Informationsveranstaltungen geplant. PR-Aktivitäten sollen für die Medienbegleitung auf lokaler, regionaler und überregionaler Ebene sorgen. Ein wichtiges Ziel des PRAEVENIRE-Gemeindeprojekts ist die Einbeziehung und Zusammenarbeit aller relevanten Gesundheitsberufe im intra- und extramuralen Bereich. Durch Abstimmungsmeetings und laufende Zusammenarbeit sollen wichtige Inputs und Unterstützung für den Projekterfolg eingeholt werden.

PRAEVENIRE: Aus der Theorie in die Praxis

Das PRAEVENIRE Gesundheitsforum findet kommendes Jahr bereits zum dritten Mal, von 18. bis 20. April 2018, im Benediktinerstift Seitenstetten (NÖ) statt. Es ist eine unabhängige Initiative, die sich dem Ziel „Gesunde Menschen in einer gesunden Gesellschaft“ widmet. Die Idee hinter PRAEVENIRE ist es, vorhandenes internationales Wissen, basierend auf Beschlüssen aus Österreich, zu bündeln und auf Gemeindeebene umzusetzen. PRAEVENIRE bleibt also nicht in der Theorie verhaftet, sondern übersetzt nationale und internationale Expertise in Kooperation mit Partnergemeinden als Good-Practice-Beispiele in konkrete Maßnahmen.