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Medikamente gehören in die Apotheke

Branchen News vom 02.03.2016

Präsident Wellan lehnt Ausfransung der Vertriebswege strikt ab

Wien (OTS) – Der Präsident der Österreichischen Apothekerkammer Max Wellan warnt eindringlich vor einer Ausfransung der Vertriebswege für rezeptfreie Arzneimittel auf Supermärkte. Wellan: „Medikamente gehören in die Apotheke! Jedes einzelne Medikament kann bei falscher Anwendung, bei falscher Dosierung oder falscher Kombination zu gesundheitlichen Problemen führen.“ Die negativen Erfahrungen im illegalen Versandhandel sollten uns alle eine Lehre sein:
Unkontrollierte Vertriebswege, Preis-Lockangebote und „Guter Glaube“ bei Konsumenten führten zu einem massiven Anstieg bei Arzneimittelfälschungen. Die legal operierenden österreichischen online-Apotheken bieten hingegen eine umfassende Arzneimittelberatung durch Apothekerinnen und Apotheker an, die von einem Supermarkt niemals erbracht werden könnte.

Beratung und Versorgung statt schnellem Umsatz

Immer wieder suchen Glücksritter das schnelle Geld mit Arzneimitteln, und scheitern über kurz oder lang an den komplexen Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen. Medikamente im Supermarkt haben nur das Ziel, den Umsatz anzukurbeln. Je mehr Medikamente die Österreicher schlucken, umso lieber wird es den Supermarktketten sein. „Das Ziel der Arzneimittelversorgung ist jedoch eine Optimierung in der Arzneimitteleinnahme und keine Maximierung. Kranke Menschen sollen so viele Arzneimittel wie notwendig, aber so wenige wie möglich einnehmen“, so Wellan weiter. Dies gelingt den Apothekerinnen und Apothekern in Österreich vorbildhaft, denn die Österreicherinnen und Österreicher liegen unter dem europäischen Schnitt im Arzneimittelkonsum, was von Gesundheitsexperten äußerst positiv gewertet wird. Dieser vernünftige Umgang mit Arzneimitteln erklärt sich auch daraus, dass Medikamente nicht im Supermarkt einfach aus dem Regal genommen, sondern in Apotheken mit Beratung abgegeben werden.

Versuchsballons in Ländern, wo Medikamente über Supermärkte angeboten werden, zeigen ein verheerendes gesundheitliches Bild:
Beispielsweise in den USA sterben jährlich 28.000 Menschen an den Folgen unkontrollierter Medikamenteneinnahme. Allein in Kalifornien gibt es pro Jahr 60 Lebertransplantationen bei Kindern wegen Paracetamol (zur Fiebersenkung, im Supermarkt erhältliches Medikament) auf Grund von Überdosierung durch die Eltern.

In der Abgrenzungsverordnung sind schon jetzt Arzneimittel angeführt, die auch in der Drogerie abgegeben werden dürfen. „Der „Apothekenvorbehalt“ für die übrigen rezeptfreien Arzneimittel ist aus Gründen des Gesundheitsschutzes gerechtfertigt und damit wohl nicht verfassungswidrig“, so Dr. Hans Steindl, Kammeramtsdirektor der Österreichischen Apothekerkammer.

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