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Selbständige Apotheker feierten 150 Jahre

Branchen News vom 18.11.2011

Wien (OTS) – Standesvertretung entwickelte sich vom privaten Verein zum anerkannten Interessenvertretung / Prominente Vertreter aus Gesundheit, Politik und Wirtschaft feierten gestern Abend in Wien

Sie gehören zu den wichtigsten „Playern“ im Gesundheitswesen und ziehen seit 1861 gemeinsam an einem Strang: Die selbständigen Apotheker feierten gestern, Donnerstag, das 150-jährige Jubiläum „ihres“ Österreichischen Apothekerverbandes in Wien. Rund 700 Festgäste genossen im festlich geschmückten Liechtensteinmuseum ein abwechslungsreiches Showprogramm – unter anderem mit der Sopranistin Natalia Ushakova. Unter den Gratulanten waren neben Bundesminister Alois Stöger auch hochrangige Vertreter des Österreichischen Nationalrats wie Wirtschaftsbund-Generalsekretär Peter Haubner (ÖVP), Mag. Johann Maier (SPÖ), BZÖ-Klubobmann Josef Bucher, die FPÖ-Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Dr. Andreas Karlsböck und Mathias Venier und die ÖVP-Nationalrätin Claudia Durchschlag. Industrie und Wirtschaft waren unter anderem vertreten durch Präsident Dr. Robin Rumler und Generalsekretär Dr. Jan Oliver Huber vom Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs (Pharmig), ARGE Pharmazeutika Präsident Dr. Andreas Windischbauer und Mag. Alfred Grün, Präsident der Interessensgemeinschaft österreichischer Heilmittelhersteller und Depositeure (IGEPHA).

Präsident Dr. Bachleitner-Hofmann nutzte den Festakt als Gelegenheit, um auf wichtige politische Forderungen der selbständigen Apotheker hinzuweisen. Arzneimittelabgabe und Arzneimittelkontrolle sowie die richtige Beratung über Wirkungen und unerwünschte Nebenwirkungen von Medikamenten steht im Mittelpunkt. „Dafür bildet der Staat uns Pharmazeuten an den Universitäten aus. Das ist dem Staat viel Geld wert. Wir sind bereit für künftige Aufgaben, wenn es um echtes Therapiemanagement geht, wenn es darum geht, die Arzneimitteltherapie effektiver zu gestalten und damit auch Kosten zu sparen. Aber wir brauchen die entsprechenden Rahmenbedingungen, wir brauchen einen klaren Auftrag und wir brauchen eine finanzielle Abdeckung“, so Bachleitner-Hofmann. Andere Länder würden es vormachen. Zum Beispiel hat in den USA die therapiebegleitende Beratung zur Medikamenteneinnahme schon einen festen Stand und wird den Pharmazeuten auch abgegolten. „Das wäre ein Vorbild für uns“, so Bachleitner-Hofmann in Richtung Gesundheitspolitik.

„Seit mittlerweile 150 Jahren setzen wir selbständigen Apotheker uns gemeinsam für standespolitische Anliegen, aktuelle Gesundheitsthemen und gesundheitspolitische Reformen ein. Dieses tolle Jubiläum muss einfach gebührend gefeiert werden. Dass mehr als 700 Festgäste unserer Einladung gefolgt sind, freut mich und mein Team sehr“, zeigte sich Apothekerverbands-Präsident Dr. Friedemann Bachleitner-Hofmann gestern Abend zufrieden. Und weiter: „Heute wissen die Menschen, dass wir Apotheker ganz klar die Nummer 1 sind, wenn es um fachkundige Informationen über Arzneimittel geht. Daran wird sich auch in den nächsten 150 Jahren nichts ändern. Schließlich versorgen nur die öffentlichen Apotheken die Menschen rund um die Uhr und flächendeckend im ganzen Land mit den besten Arzneimitteln und allen wichtigen Informationen dazu.“

Klares Bekenntnis zu den öffentlichen Apotheken

Dem stimmten gestern Abend viele hochrangige Gäste aus dem In- und Ausland zu. Auch Staatsoberhaupt Dr. Heinz Fischer übermittelte den selbständigen Apothekern seine Glückwünsche zum runden Jubiläum. „Die wichtige Rolle der Apotheken dauerhaft zu verankern, hat sich im Jahr 1861 der ‚Allgemeine österreichische Apotheker-Verein‘ zur Aufgabe gemacht. Im Laufe dieser 150 Jahre seines Bestehens entwickelte sich der Verein zum heutigen ‚Österreichischen Apothekerverband‘ und zu einer im In- und Ausland anerkannten, traditionsreichen Interessenvertretung“, begrüßte der Bundespräsident die langjährige Arbeit des Österreichischen Apothekerverbandes.

Welche zentrale Rolle die öffentlichen Apotheker im Gesundheitswesen einnehmen, betonte gestern Abend Gesundheitsminister Alois Stöger: „Einzig die österreichischen ApothekerInnen bieten – im Gegensatz zu dubiosen Vertriebswegen im Internet – ein Höchstmaß an sicheren Medikamenten. Darauf können sich die ÖsterreicherInnen verlassen. Beratung, Betreuung, Information und Dienstleistung auf hohem Niveau sind die vertrauensbildenden Eigenschaften der ApothekerInnen, mit denen sie im beruflichen Alltag und im Umgang mit Menschen punkten.“

Der Apothekerberuf im Wandel der Zeit

Anlässlich des Jubiläums wurde auch die historische Entwicklung des Apothekerverbandes aufgearbeitet. Im Foyer des Liechtensteinmuseums wurde gestern eine Sonderausstellung über die 150-jährige Verbandsgeschichte präsentiert. Dabei zeigte sich, dass die selbständigen Apotheker auch schon zu Kaisers Zeiten zu den wichtigsten Gesundheitsberufen zählten. Während sie aber damals in erster Linie Arzneimittel herstellten, ist heute die Beratung über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen die Kernkompetenz der Pharmazeuten. Aus den selbständigen Apothekern sind moderne Dienstleister und wichtige Arbeitgeber geworden.

Apotheker als wichtige Therapiebegleiter

Doch auch im dritten Jahrtausend befindet sich der Berufsstand im Wandel. Apotheker könnten nämlich als Arzneimittel-Experten noch stärker in die Patientenbetreuung miteingebunden werden, regte Apothekerverbands-Präsident Dr. Friedemann Bachleitner-Hofmann an. „Für eine erfolgreiche Behandlung ist die Einhaltung der Arzneimitteltherapie ein entscheidender Faktor. Deshalb sollten wir Apotheker in Kooperation mit den behandelnden Ärzten verstärkt als Therapiebegleiter miteinbezogen werden. Wir können den Patienten jede Unterstützung geben, die sie im Umgang mit Arzneimitteln benötigen. Unser Fachwissen und unsere Bereitschaft sind vorhanden, nun ist die Politik gefordert. Was in den USA schon umgesetzt wurde, ist auch hierzulande denkbar“, griff Dr. Bachleitner-Hofmann gestern Abend ein neues Anliegen des Apothekerverbandes auf.

Über den Österreichischen Apothekerverband

Der Österreichische Apothekerverband wurde 1861 als „Allgemeiner österreichischer Apothekerverein“ ins Leben gerufen. Zu Beginn zählte er 266 Apotheker aus allen Ländern der österreichischen Monarchie, heute sind mehr als 1.300 selbständige Apotheker Mitglieder im Verband. Auch wenn im Laufe der Zeit immer wieder neue Herausforderungen auf die Apothekerschaft zukamen – die Ziele der Standesvertretung waren stets die gleichen. Neben den standeseigenen Interessen stand immer die Gesundheit der Menschen im Mittelpunkt. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern!

 

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