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Apotheken dürfen nicht gesund gespart werden

Branchen News vom 13.10.2011

Wien (OTS) – Der VAAÖ ist seit 120 Jahren eine Plattform für all jene, denen gewerkschaftliche Arbeit, sowie der Einsatz für angestellte ApothekerInnen ein echtes Anliegen ist. Mit einem Festkongress zum Thema „Das Kind als Patient“ feierte der Verband nun sein langjähriges Bestehen. Rund 400 Apotheker folgten der Einladung der Standesvertretung ins Schloss Schönbrunn. Mit hochkarätigen Vortragenden wie dem Infektiologen Dr. Wolfgang Graninger oder dem Kinder- und Jugendpsychiater Dr. Max Friedrich wurden Fragen wie die Dosierung von Arzneimitteln bei Kindern, der Einsatz von Biologika in der Pädiatrie oder neue Erkenntnisse der Kinderpsychiatrie diskutiert. Unter den Ehrengästen waren neben Delegationen aus Deutschland, Frankreich und Kroatien auch Rudolf Hundstorfer,
Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz, Erich Foglar, Präsident des Österreichischen Gewerkschaftsbundes, Dr. Friedemann Bachleitner-Hofmann und der Direktor des Österreichischer Apothekerverbands, Mag. Sven Abart, sowie Vizepräsidentin Dr. Christiane Körner und KAD Dr. Herbert Schipper von der
Österreichischen Apothekerkammer der Einladung des VAAÖ gefolgt.

Folgekosten vermeiden

Ein Blick in die Geschichte des Verbandes zeigt, dass sich zwar das Gesundheitssystem enorm entwickelt hat, jedoch die Herausforderungen für den Berufsstand des angestellten Apothekers durchwegs ähnlich geblieben sind. Am 28. September 1891 wurde der Allgemeine Österreichische Apotheker-Assistenten Verein gegründet,
der ab 1911 als Pharmazeutischer Reichsverband und ab 2000 als Verband Angestellter Apotheker Österreichs firmiert. „Die Probleme, mit denen unsere Vorväter damals zu kämpfen hatten, sind uns durchaus nicht unbekannt“, erläutert Mag. Norbert Valecka anlässlich seiner Eröffnungsrede und zitiert aus einem Aufruf des Jahres 1891: „Auch wir kämpfen mit unseren Forderungen nach einem echten Berufsgesetz, einem Apothekergesetz, sowie nach einer modernen Fachkräfteverordnung
gegen veraltete gesetzliche Bestimmungen und eingefleischte Gebräuche, die sich längst überlebt haben.“ Das Aufgabengebiet des Apothekers hat sich in den letzten 120 Jahren stark verändert. War er am Anfang vor allem noch Arzneimittelhersteller, so steht heute die Beratung über das Arzneimittel im Vordergrund. Umso wichtiger ist es, dass die Sparbemühungen im Gesundheitswesen hier nicht den Rotstift ansetzen, bekräftigt auch die VAAÖ-Präsidentin Mag. Ulrike Mayer. „Apotheker haben einen hohen Stellenwert in der Prävention und helfen so krankheitsbedingte Folgekosten zu vermeiden.

Faire Entlohnung und Zeit für Fortbildung

Der Frauenanteil unter den angestellten Apothekern ist über die Jahre kontinuierlich angestiegen: vor 50 Jahren betrug er bereits 63%, vor 25 Jahren 79% und mittlerweile liegt er bei ca. 88%, auf 9 angestellte Apothekerinnen kommt nur 1 angestellter Apotheker. Gesundheit ist immer ein Thema gewesen, das Frauen besonders anzieht. Attraktiv wird der Beruf auch durch die Möglichkeit, Teilzeit arbeiten zu können. „Das ist aber auch wichtig, denn zur normalen Arbeitszeit kommen Dienste an den Abenden und Wochenenden noch dazu. Arbeitsbereitschaft in einzelnen Wochen bis zu 72h sind keine Seltenheit und diese Belastung ist mit einem Teildienst von 8 oder 9/10 besser zu verkraften“, weiß Mayer und ergänzt: „Hier haben wir uns zum Ziel gesetzt, im Kollektivvertrag eine faire Entlohnung,
sowohl für die Bereitschaftszeiten an sich, als auch für die Arbeit während dieser Bereitschaftszeiten festzulegen.

„Für die nächsten Jahre hat sich der VAAÖ zum Ziel gesetzt, das Ansehen vor allem der angestellten Apotheker in der Öffentlichkeit, sowohl national als auch international, anzuheben und sie bekannter zu machen. Weiters wollen wir in unserem Kollektivvertrag die Regelungen für die Bereitschaftsdienste und die Fortbildung verbessern, sowie eine bessere Altersabsicherung für jene, die wegen der Kinderbetreuung längere Zeit nur Teilzeit arbeiten können,“ so Mayer.

Über den VAAÖ

Der Verband Angestellter Apotheker Österreichs (VAAÖ) ist die berufliche Interessenvertretung für angestellte ApothekerInnen. Ziel der Arbeit des VAAÖ die Sicherung des Berufes „Angestellte/r ApothekerIn“, die Schaffung eines eigenen Berufsgesetzes, eines Apothekergesetzes, eine gerechte Entlohnung, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen sowie die soziale Sicherheit für die Kollegenschaft. Anlässlich seines 120-jährigen Bestehens veranstaltete die berufliche Interessensvertretung der angestellten ApothkerInnen den Kongress „Das Kind als Patient“, der am 1. und 2. Oktober 2011 im Apothekertrakt des Schlosses Schönbrunn stattfand. Sechs hochkarätige Vortragende beleuchteten die Thematik aus unterschiedlichen Blickwinkeln.

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