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Trend zu Missbrauch von Arzneimitteln und Anwendung illegaler Substanzen

Branchen News vom 15.06.2011

Wien (OTS) – Schneller, schöner, stärker, besser. Der Konsum von so genannten „Alltagsdoping“-Mitteln nimmt spürbar zu. In einer weltweiten Online-Umfrage des Wissenschaftsmagazins „Nature“ gab jeder fünfte Befragte an, bereits einmal ohne medizinische Gründe Medikamente genommen zu haben, um Konzentration, Aufmerksamkeit und Erinnerungsvermögen oder Fitness zu verbessern. „Die Hoffnung auf mehr Gesundheit, unerschöpfbare Energien, ein besseres Gedächtnis,
beste Laune oder einfach einen effizienten Alltag lassen die Anwender dieser Mittel vergessen, dass diese Medikamente ursprünglich für kranke Menschen entwickelt wurden“, erläutert Dr. Christiane Körner, Vizepräsidentin der Österreichischen Apothekerkammer.

Doping hat längst den Arbeitsplatz und den Freizeitbereich erreicht. Von besonderer Brisanz ist dabei der Umstand, dass diese „Life-Style“ Produkte massenhaft illegal über das Internet, in
Fitness-Studios und am Schwarzmarkt erhältlich sind. Die Österreichische Apothekerkammer widmet sich dem brisanten Thema „Sucht und Doping“ im Rahmen ihrer Sommerakademie in Pörtschach. Namhafte Experten referieren zu den aktuellen Themen rund um die neuen „Suchtmittel“ der Leistungsgesellschaft, moderne Designerdrogen und die Aufklärungsrolle der Apotheker. Die Sommerakademie findet von 17. bis 19. Juni in Pörtschach statt. Es werden rund 400 Apothekerinnen und Apotheker an der spannenden Fortbildungsveranstaltung teilnehmen.

Noch heute wird Medikamentenabhängigkeit als ein typisches Problem von Frauen dargestellt, doch dopen sich mittlerweile auch große Teile der männlichen Gesellschaft mit modernen „Happy Pills“: Stimulanzien, Amphetamine, Antidementiva sowie Antidepressiva werden in manchen extrem anstrengenden Branchen ohne viel Nachdenken zur Leistungssteigerung eingesetzt. Zu den Abnehmern dieser Mittel für das Alltagsdoping zählen neben überdurchschnittlich vielen Sportlern auch Mitarbeiter in der Gastronomie, Manager, Generaldirektoren, Journalisten, Politiker, Musiker oder auch Studenten. Die Anwendung von Arzneimitteln außerhalb der zugelassenen Indikationsbereiche ist Missbrauch. Bei vielen Mitteln, die zum Gehirndoping propagiert werden, kann es auch zur Abhängigkeit kommen. Die Gefahren sind unübersehbar, Doping vor Prüfungen führt zur Gesundheitsgefährdung sowie zu einer ungleichen Chancenverteilung und sollte daher in Analogie zum Sport verboten werden.

Das detaillierte Programm finden Sie unter www.apotheker.or.at

Apotheken auf einen Blick

Die Apothekerinnen und Apotheker spielen eine wesentliche Rolle in der Aufklärung über den richtigen und sinnvollen Einsatz von Medikamenten. Darüber hinaus werden suchtmittelabhängige Personen in den Apotheken im Rahmen des Substitutionsprogramms betreut. Mit ihrem niederschwelligen Zugang ist die Apotheke erste Anlaufstelle für Kunden bei Fragen zur Gesundheit. Nicht immer ist ein Medikament die Lösung für ein Problem, wie viele Apotheker wissen. Insgesamt beraten 5.200 akademisch ausgebildete Apothekerinnen und Apotheker in 1.304 Apotheken die Bevölkerung in Gesundheitsfragen.

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