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Registrierung zur e-Medikation in Wiener Apotheke gestartet

Branchen News vom 11.04.2011

Im Bild v.l.n.r.: Mag. Heinrich Burggasser (Präsident der Österreichischen Apothekerkammer), Alois Stöger diplomé (Bundesminister für Gesundheit), Karl Blecha (Präsident des österr. Pensionistenverbandes), Dr. Andreas Khol (Bundesobmann des österr. Seniorenbundes) und Dr. Hans Jörg Schelling (Vorsitzender des Verbandsvorstandes im Hauptverband der österr. Sozialversicherungsträger)

Wien (OTS) – Wie geplant wurde heute, Freitag, das erste ELGA-Projekt zur elektronischen Erfassung von Arzneimitteln in einer Wiener Apotheke im 22. Bezirk gestartet. Mit der e-Medikations-Software ausgestattete Apotheken können ab heute in den drei Pilotregionen – im 21. und 22. Bezirk in Wien, in den Bezirken Wels-Stadt, Wels-Land, Grieskirchen und Eferding in Oberösterreich sowie in den Bezirken Reutte, Imst und Landeck in Tirol – PatientInnen zur Teilnahme am Pilotbetrieb anmelden. Und Gesundheitsminister Alois Stöger, der Vorsitzende des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger, Hans Jörg Schelling, der Präsident der österr. Apothekerkammer, Mag. Heinrich Burggasser,
sowie die Vertreter der beiden Pensionistenorganisationen, PVÖ-Präsident Karl Blecha und der Obmann des österr. Seniorenbundes, Andreas Khol, gehörten zu den ersten Kunden, die die dafür notwendige Zustimmungserklärung unterzeichneten und ihr persönliches Arzneimittelkonto in der Wiener Alpha-Apotheke eröffneten.

„e-Medikation“ heißt, vom Arzt verordnete oder vom Apotheker rezeptfrei erhältliche Medikamente werden elektronisch erfasst. Damit können Wechselwirkungen leichter überprüft und bereits bei der Verordnung berücksichtigt werden. Zudem werden Mehrfachverordnungen vermieden, die in manchen Fällen eine gesundheitliche Gefahr für die Patientinnen und Patienten darstellen können. Gerade ältere und chronisch kranke Menschen nehmen oft viele verschiedene Arzneimittel ein, die von verschiedenen Ärzten verordnet werden. PVÖ-Präsident Karl Blecha: „Weil neben dem vom Arzt oder der Ärztin verschriebenen Arzneimitteln immer mehr rezeptfreie Arzneimittel in der Apotheke besorgt werden, ist die Prüfung von unerwünschten Wechselwirkungen durch die e-Medikation gerade für ältere Menschen besonders wichtig“  Und der Obmann des österr. Seniorenbundes, Andreas Khol, ergänzt: „Für die älteren Generationen ist eine höhere Medikamentensicherheit ein sehr dringendes Anliegen. Wir empfehlen unseren Mitgliedern, die freiwillige Zustimmung zur e-Medikation zu erklären und dieses Angebot von Gesundheitsministerium, Sozialversicherung und Apothekerkammer zu nutzen“. Gesundheitsminister Alois Stöger sprach
anlässlich des operativen Projektstarts des ersten Teilprojekts der elektronischen Gesundheitsakte ELGA von einem wichtigen Schritt in der Zusammenarbeit zwischen Sozialversicherung, Ärzten und Apothekern zum Wohle der Patienten und Patientinnen. Der Vorsitzende des Verbandsvorstands im Hauptverband der österreichischen
Sozialversicherungsträger, Hans Jörg Schelling, zum heutigen Projektstart: „Das neue e-Medikationssystem bietet bessere Informationen für verschreibende Ärzte und Ärztinnen sowie Apotheker und Apothekerinnen, und damit mehr Sicherheit für Patienten und Patientinnen“

Rund 100 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, mehr als 50 Apotheken und 6 Krankenanstalten haben sich bisher freiwillig zur Teilnahme an e-Medikation bereiterklärt. Die  Ausstattung der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte mit der e-Medikations-Software erfolgt im Laufe des April. Mit Ende April sollten dann alle teilnehmenden niedergelassenen ÄrztInnen und Apotheken ausgestattet sein. Wiener und Tiroler Krankenanstalten starten im Mai, das Klinikum Wels-Grieskirchen wird bereits ab Anfang April lesend auf e-Medikation zugreifen.

Eine aktuelle Liste der teilnehmenden und bereits mit der e-Medikations-Software ausgestatteten ÄrztInnen / Ärzte und Apotheken wird ab Pilotstart im Internet unter  www.chipkarte.at/e-medikation veröffentlicht und laufend aktualisiert.  Informationen zum Stand der bereits ausgestatteten ÄrztInnen und Apotheken sind auch bei der e-card Serviceline unter 050124 3311 zu erfragen. Die teilnehmenden Arztordinationen, Apotheken und Spitäler werden außerdem mit gut sichtbaren Türklebern gekennzeichnet.

Teilnahme für PatientInnen: Freiwillig und kostenlos

Die Teilnahme an e-Medikation ist freiwillig und nur mit Zustimmung der Patientin/des Patienten möglich. Aus gesetzlichen Gründen ist eine unterschriebene Zustimmungserklärung notwendig. Sie muss einmalig vor der erstmaligen Nutzung ausgefüllt und abgeben werden und kann jederzeit widerrufen werden. Damit bestätigt der Teilnehmer, dass Ärztinnen/Ärzte oder Apothekerinnen/Apotheker ihre Medikamentendaten nach genauen Regeln ansehen und ergänzen dürfen. Und Mag. Heinrich Burggasser, Präsident der Österreichischen
Apothekerkammer, ergänzt: „Mit der e-Medikation können wir ApothekerInnen unsere PatientInnen noch besser bei der richtigen Einnahme von Arzneimitteln unterstützen. Doppelverordnungen oder unerwünschte Wechselwirkungen werden durch unsere Hilfe und Kontrolle nahezu ausgeschlossen. In diesem Sinne wird die Arzneimittelsicherheit durch die ApothekerInnen weiter verbessert.“

Wie funktioniert e-Medikation?

Jede/jeder teilnehmende Patientin/Patient erhält ein „Arzneimittelkonto“. Darin werden die ärztlich verordneten und in der Apotheke bezogenen Arzneimittel für die Dauer der Einnahme und sechs Monate danach gespeichert. Die Ärztin/der Arzt kann bei einer neuen Verordnung die aktuellen Daten abrufen und die neue Medikation entsprechend prüfen. Durch Stecken der e-card ist eine Prüfung auch in Apotheken möglich.

Sicherer Zugriff durch e-card

Die technische Basis für e-Medikation bildet das hoch sichere e-card-System, wobei die persönlichen Arzneimitteldaten nicht auf der e-card selbst, sondern in einem Arzneimittelkonto gespeichert werden. Die e-card des Patienten dient dabei als Zugangs-Schlüssel zu den Arzneimitteldaten. Auf der e-card selbst werden keine Arzneimitteldaten gespeichert.