Wilke Jens

Personalbeschaffung Teil II – Stellenanzeige leicht gemacht

von Wilke Jens in Allgemein, Personal

Nachdem wir uns im letzten Beitrag wichtige Überlegungen über den oder die mögliche/n neue/n MitarbeiterIn gemacht haben, fällt das Formulieren der Stellenanzeige ganz leicht.  Bevor wir aber starten, sollten Sie sich noch überlegen, wo die Anzeige geschaltet wird. Im Provinzblatt, in einer Fachzeitschrift, im Radio oder im Internet? Überlegen Sie sich wo sich Ihre Zielgruppe aufhält. Erfahrene Pharmazeuten lesen bestimmt die ein oder andere Apotheker-Zeitschrift, während angehende PKA-Lehrlinge wahrscheinlich auf Facebook und Co unterwegs sind.

Wählen Sie das Medium für die Ausschreibung also passend zur ausgeschriebenen Stelle und dann formulieren Sie auch die Stellenanzeige entsprechend.

Um die Bewerber richtig anzusprechen, können Sie die Stellenanzeige anhand der sogenannten „5W-Formel“ schreiben! Diese Regel gliedert Ihre Stellenanzeige in 5 klar strukturierte Abschnitte und erleichtert das Schreiben.

1. „Wir sind“

Hier geht es um eine gute Selbstdarstellung Ihres Unternehmens oder Ihrer Apotheke, d.h. hier dürfen Sie aktiv Werbung für sich selbst betreiben!

Stellen Sie Ihre Apotheke (ausgenommen Chiffre-Anzeigen) mit Mitarbeiterzahl und Standort vor. Gehen Sie explizit auf die Vorzüge Ihres Standorts und Ihre Apothekenschwerpunkte ein, die für zukünftige Bewerber interessant sein könnten. Sie wollen ja einen mit entsprechendem Know-how ausgerüsteten Kandidaten.

Achten Sie darauf, wie die Anzeige auf potenzielle Mitarbeiter letztendlich wirkt. Wollen Sie eher seriös, eher freundlich oder familiär wirken? Der/die Neue soll ja (nicht zuletzt) auch in Ihr Team passen.

2. „Wir suchen“

Nachdem Sie sich selbst vorgestellt haben, gilt es die freie Stelle kurz zu beschreiben. Wichtige Informationen sind natürlich das genaue Aufgabenfeld des neuen Mitarbeiters, ob es sich um eine unbefristete oder befristete Stelle handelt und ob die Stelle als Voll- oder Teilzeit angedacht ist.

3. „Wir erwarten“

Auf diesen Punkt wurde bereits im letzten Beitrag eingegangen. Oftmals werden unter diesem Punkt sehr hohe und zu präzise Anforderungen formuliert, die die meisten Bewerber nicht erfüllen können. Dadurch verbauen Sie sich möglicherweise Chancen auf Mitarbeiter, die für die Stelle eigentlich gut geeignet wären. Wichtig bei der Formulierung ist es, das richtige Maß zu finden. Das bedeutet, die Messlatte nicht zu hoch und nicht zu niedrig anzusetzen!

4.“Wir bieten“

Hier sollten Sie nochmals aktiv Eigenwerbung betreiben. Wichtig ist natürlich ein attraktives und faires Gehalt für den zukünftigen Mitarbeiter, aber auch Sozialleistungen und Aufstiegsmöglichkeiten sind Angebote, mit denen man sehr gut punkten kann. Auch Weiterbildungsmöglichkeiten sind für viele Bewerber wichtig.

Und trauen Sie sich ruhig, auch Eigenschaften Ihres Teams mit einzubinden – bei den meisten BewerberInnen steht gutes Betriebsklima ganz oben auf der Wunschliste!

5. „Wir bitten“

Hier schreiben Sie v.a. wie sich Bewerber bei Ihnen melden sollen, welche Unterlagen und in welcher Form erforderlich sind. Bei Online-Inseraten sollten Sie auch Vorstellungen zu Dateiformaten (PDF, JPG) äußern. Geben Sie immer auch einen Namen und eine Telefonnummer an, damit der Bewerber mögliche Rückfragen direkt mit Ihnen besprechen kann. Schließen Sie Ihre Stellenanzeige dann mit einem freundlichen Satz ab (z.B. „Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung“).

Durch die klare Strukturierung Ihrer Stellenanzeige erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit den richtigen Bewerber anzusprechen. Sprechen Sie den potenziellen Arbeitnehmer mit konkreten Aussagen an und vermeiden Sie stark verschachtelte Sätze!

Und auch hier möchte ich Ihnen mit auf dem Weg geben, mutig zu sein. Wenn Sie die besten Bewerber wollen, sollten Sie auch die beste Stellenanzeige und das beste Angebot haben. Trauen Sie sich über den Tellerrand zu schauen und ruhig auch mal eine lustige oder herzliche Stellenanzeige zu formulieren. Fallen Sie auf durch Kreativität und Einfallsreichtum. Langweilige Stellenanzeigen waren gestern.