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Neue Organisation zum Schutz vor Arzneimittelfälschungen

Branchen News vom 30.01.2017

Zum besseren Schutz vor Arzneimittelfälschungen gründeten Pharmig, OeGV, ÖAK und PHAGO die neue Organisation AMVO.

Wien (OTS) – In Entsprechung einer EU-Verordnung, ab 9.2.2019 ein sogenanntes nationales Verifizierungssystem für rezeptpflichtige Arzneimittel zum Einsatz zu bringen, gründeten der Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs Pharmig, der Österreichische Generikaverband OeGV, die Apothekerkammer sowie der Verband der Österreichischen Arzneimittelvollgroßhändler PHAGO den Österreichischen Verband für die Umsetzung der Verifizierung von Arzneimitteln AMVO (Austrian Medicines Verification Organisation). Er bildet die Basis dafür, dass in Zukunft Patienten in ihren Apotheken eine noch größere Garantie für die Echtheit ihres Medikamentes haben, und zwar dank neuer Sicherheitsmerkmale.

In ganz Europa müssen solche Verifizierungssysteme ab Februar 2019 zum Einsatz kommen. Grundlage ist die EU-Verordnung betreffend Maßnahmen zur Verhinderung des Eindringens gefälschter Arzneimittel in die legale Lieferkette. Konkret heißt das: Bevor ein Patient in einer Apotheke das Arzneimittel übernimmt, wird dieses aus einem Datensystem ausgelesen. Damit wird sichergestellt, dass es sich um ein reguläres Produkt und nicht um eine Fälschung handelt. Pharmaunternehmen, Großhändler und Apotheken arbeiten derzeit mit Hochdruck daran, dass dieses System in der Praxis auch funktioniert. Beispielsweise müssen Maschinen zur Verpackung von Arzneimitteln umgerüstet werden, Hersteller und Vertriebsunternehmen, der Großhandel und die Apotheken müssen neue IT-Prozesse und –Systeme einführen.

Dazu Dr. Jan Oliver Huber, Vorsitzender im Vorstand der AMVO und Generalsekretär der Pharmig: „Die Industrie investiert für dieses System Beträge in Millionenhöhe. Wesentlich ist letztlich aber, dass die Partner der Versorgungskette, von der Industrie über den Großhandel bis hin zu den Apotheken, durch ihre noch engere Zusammenarbeit für noch mehr Sicherheit bei Arzneimitteln sorgen – zum Wohle der Patienten.“ Es liege, so Huber, auch im Interesse der Politik und Behörden, die Arzneimittelversorgung und –sicherheit in Österreich auf bereits hohem Niveau weiter zu entwickeln. „Industrie, Großhandel und Apotheken treiben diese Entwicklung an und übernehmen ein noch höheres Maß an Mitverantwortung“, sagt Huber.

Das in Österreich zu implementierende zentrale Datenspeicherungssystem wird, um eine lückenlose Nachverfolgung der einzelnen Arzneimittelpackungen auch innerhalb Europas zu gewährleisten, an ein europäisches System angeschlossen werden. In Zahlen bedeutet dies: in 32 Ländern muss dieses System etabliert werden, 2.500 Hersteller docken daran an, tausende Großhändler und Apotheken müssen aufgerüstet werden und 10,5 Milliarden Packungen pro Jahr EU-weit serialisiert (sprich mit Sicherheitsmerkmalen versehen) werden.

Die AMVO ist dafür verantwortlich, die genannten Prozesse zu planen und umzusetzen, wobei die Kosten zur Gänze von der Industrie zu tragen sind. Die Gründungsmitglieder stellen den Vorstand dieser Organisation. In diesen wurden bestellt: für die Österreichische Apothekerkammer Mag. iur. Teresa Ditfurth, LL.M. sowie Mag. pharm. Raimund Podroschko, für den Österreichischen Generikaverband Dr. Wolfgang Andiel (stellvertretender Vorsitzender), für PHAGO – Verband der österreichischen Arzneimittel-Vollgroßhändler Mag. Thomas Brosch, Dr. Monika Vögele und für die PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs Dr. Jan Oliver Huber (Vorsitzender), Mag. Helga Tieben sowie Dr. Bernhard Wittmann.

Über die Pharmig

Die Pharmig ist die freiwillige Interessenvertretung der österreichischen Pharmaindustrie. Derzeit hat der Verband 120 Mitglieder (Stand Jänner 2017), die den Medikamenten-Markt zu gut 95 Prozent abdecken. Die Mitgliedsunternehmen der Pharmig bieten Arbeitsplätze für ca. 18.000 Beschäftigte (Quelle: Vollerhebung unter den Pharmig – Mitgliedsunternehmen, Stand Februar 2015).

Über den Österreichischen Generikaverband (OeGV)

Der Österreichische Generikaverband (OeGV) wurde im November 2000 gegründet und ist ein Zusammenschluss von Generikaproduzenten und -anbietern, die sich zur optimalen Versorgung der österreichischen PatientInnen mit hochwertigen Arzneimitteln zu günstigen Preisen bekennen. Die Die Mitgliedsunternehmen des OeGV beschäftigen 5.100 Mitarbeiter, davon 4.800 Mitarbeiter in Produktionen. Die Mitglieder des OeGV sind: Actavis GmbH, easypharm GmbH, Dermapharm GmbH, Genericon Pharma Ges.m.b.H., G.L. Pharma GmbH, Hexal Pharma GmbH, Interpharm ProduktionsgmbH, ratiopharm Arzneimittel VertriebsGmbH, Sandoz GmbH, S.Med GmbH, STADA Arzneimittel GmbH.

Über PHAGO

PHAGO ist eine freiwillige Interessenvertretung des österreichischen Arzneimittelvollgroßhandels. Als Brücke zwischen Industrie und Apothekern vertritt PHAGO konsequent die Prinzipien des Vollsortiments, der Lieferfähigkeit und der Lieferbereitschaft. Unter einem vollständigen Sortiment ist die Lagerhaltung von Arzneimitteln zu verstehen, die dem Apothekenbedarf entspricht. Damit garantiert der pharmazeutische Großhandel, dass der nationale Arzneimittelvorrat stets bereitgestellt werden kann und Arzneimittel vor Ort sind, wenn sie rasch benötigt werden. Hinter PHAGO stehen 2.000 Mitarbeiter und eine starke Logistik.

Apotheken auf einen Blick

„Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker“. In Österreich spielen die öffentlichen Apotheken eine wichtige Rolle als Gesundheitsnahversorger. Ob Großstadt, Kleinstadt oder Gemeinde: Die österreichischen Apotheken liefern Qualität auf höchstem Niveau und das zu niedrigen Preisen, wie im Vergleich mit anderen europäischen Ländern deutlich hervorgeht. Trotz der hohen Kaufkraft in Österreich liegen die Arzneimittelpreise unter dem europäischen Durchschnitt. Insgesamt beraten 6.000 akademisch ausgebildete Apothekerinnen und Apotheker in 1.370 Apotheken die Bevölkerung in Gesundheitsfragen. Die Beratungskompetenz ist eine der zentralen Leistungen der Apotheker. Zusätzlich erbringen über 350 Apothekerinnen und Apotheker wertvolle Versorgungs- und Beratungsleistungen für die Patienten in den österreichischen Krankenanstalten.

Rückfragen & Kontakt:

Pharmig – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Peter Richter, BA, MA
Head of Communication & PR
01/40 60 290-20
peter.richter@pharmig.at
www.pharmig.at